Moskau. Erstmals hat die russische Zentralbank einer Geschäftsbank wegen Geldwäsche die Lizenz entzogen. Die Sodbusinessbank, mit 5,7 Mrd Rubel (166 Mio. Euro) Aktiva die Nummer 112 in Russlands Bankenwelt, soll „in erheblichem Umfang Operationen“ durchgeführt haben, „die bei Steuerhinterziehung, illegaler Kapital- und Bargeldausfuhr und Geldwäsche angewendet werden.“ Die Sodbusinessbank streitet die Vorwürfe ab.
Der Chef der russischen Finanzaufsichtsbehörde Viktor Subkow wirft der Bank gröbste Verstöße gegen die Meldepflicht vor. In Russland muss jede Geldbewegung über 20.000 USD den Behörden mitgeteilt werden. Acht Monate habe die Bank keine Auskunft über verdächtige Geschäfte gegeben und schon bei einem Fall könne die Lizenz eingezogen werden, sagte Subkow. Deshalb hoffe er, dass der Lizenzentzug als warnendes Beispiel für andere Bankiers diene.
Den Fall angestoßen haben Untersuchungen in der russischen Teilrepublik Tatarstan. Dort waren die Leiter des Autozubehörproduzenten „Kamas-Metallurgia“ entführt und trotz Zahlung eines Lösegeldes ermordet worden. Die Sodbusinessbank wird beschuldigt, das aus illegalen Quellen stammende Lösegeld (zehn Mio. Rubel = 290.000 Euro) in Bares eingetauscht und somit gewaschen zu haben.
(ab/.rufo)
|