Moskau. Der französische Ölkonzern Total Fina bestätigte sein Interesse am Kauf der russischen Petroleumgesellschaft Sibneft. Die Franzosen wollen nach der Rückabwicklung der Yukos-Sibneft-Fusion ein großes Aktienpaket an Russlands viertgrößtem Ölkonzern erwerben. Dass die bestehenden Gerüchte nun offiziell bestätigt wurden, lässt den Schluss zu, dass die Verhandlungen weit fortgeschritten sind.
Schon mehrere Wochen gibt es Spekulationen darüber, dass Total eine Sperrminorität, d.h. 25 Prozent plus eine Aktie, bei Sibneft übernehmen werde. Der angebliche Kaufpreis dafür liege bei etwa vier Milliarden USD mutmaßte die russische Presse.
Die Total-Konzernführung stritt freilich jegliches Interesse an russischen Ölgesellschaften lange ab. Christophe de Margerie, Chef der Erschließungsabteilung von Total hatte noch Ende April behauptet, dass sein Konzern eher auf die Schaffung von neuen Ölfirmen als den Kauf von Minderheitsanteilen bei bestehenden Gesellschaften setze, besonders bei einem Ölpreis von über 30 USD pro Barrel.
Der Preis für das schwarze Gold ist in der Zwischenzeit zwar sogar gestiegen, dennoch änderte Total öffentlich seine Ansichten zu dem Sibneft-Kauf. „Wenn nach der Rückabwicklung der Fusion mit Yukos, Sibneft zum Verauf ansteht, werden wir die Möglichkeit eines Kaufs in Betracht ziehen“, äußerte sich Konzernvertreter Paul Flaurent gegenüber der Wirtschaftszeitung Wedomosti.
Noch gehören 92 Prozent der Sibneft-Aktien dem russischen Ölgiganten Yukos.
(ab/.rufo)
|