Der Yukos-Großaktionär Alexander Newslin will von Sibneft eine Entschädigung dafür, dass der Ölkonzern in letzter Sekunde die Fusion mit Yukos platzen ließ. Gerecht sei eine Kompensation von ein zwei Mrd. USD für die Yukos-Aktionäre schätzte Newslin. Denn einerseits sei Sibneft durch seine Absage für den Fall der Yukos-Aktien verantwortlich, andererseits habe Sibneft praktisch einen kostenlosen Drei-Millionen-Kredit von Yukos erhalten.
Sibneft hat diese Forderungen schon zurückgewiesen. Vereinbart wurde ein Rücktausch der Sibneft-Aktien gegen Yukos-Anteile und die Rückzahlung der drei Millionen USD, die Yukos für die Sibneft-Papiere in bar gezahlt hatte. Die Rückabwicklung des Geschäftes wird sich einige Monate hinziehen.
In Folge des Konfliktes des ehemaligen Konzernchefs Michail Chodorkowski mit der russischen Staatsanwaltschaft hatten die Yukos-Aktien erheblich an Wert eingebüßt. Hinzu kamen politische Entscheidungen, die die wirtschaftliche Tätigkeit von Yukos behindern könnten.
So sprach in der vergangenen Woche ein Gericht die Öllagerstätte Talakan in Jakutien dem Konkurrenten Surgutneftegas zu. Vor zwei Jahren hatte die Ölgesellschaft Sachaneftegas das Ölfeld bei einer Auktion für eine halbe Milliarde USD ersteigert, dann aber nicht den vereinbarten Kaufpreis bezahlt. Später hatte Yukos Sachaneftegas übernommen und mit ersten Probebohrungen begonnen. Anfang nächsten Jahres sollte eine neue Ausschreibung stattfinden, doch überraschend sprach das Gericht nun die Förderrechte unwiderruflich Surgutneftegas zu.
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