Moskau. Am Donnerstag Abend beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft ein großes Aktienpaket des Ölkonzerns Yukos. Die Aktien gehören nach Angaben der Staatsanwaltschaft den verhafteten Yukos-Funktionären Michail Chodorkowski, Platon Lebedjew und Wassili Schachnowski. Diese Aktien können ab sofort bis auf weiteres nicht mehr verkauft werden. Die noch an der Börse gehandelten Yukos-Papiere fielen nach der Ankündigung der Staatsanwaltschaft deutlich.
14 Prozent lagen die Aktien am Tagesende unter dem Vortagsniveau. Seit der Verhaftung des Konzernchefs Chodorkowski verbilligten sich die Yukos-Anteile um 23 Prozent. Der Ölgigant sieht weitere finanzielle Unannehmlichkeiten auf sich zukommen. Weil die konjunkturelle Lage für Yukos-Papiere derzeit schlecht ist, musste die Ölgesellschaft die für Dezember geplante Ausgabe von Euroobligationen verschieben.
Konzernsprecher Alexander Schadrin nannte die Beschlagnahme der Aktien eine „grobe Verletzung aller möglichen Normen“, da die Ermittler entgegen ihren späteren offiziellen Verlautbarungen nicht nur die Aktien der drei Häftlinge, sondern alle Aktien, die Menatep und Yukos gehörten, festsetzten. Chodorkowski, Lebedjew Schachnowski gehören nach Angaben Schadrins zusammen nur etwa zehn Prozent der Yukos-Papiere. Der Rest gehöre anderen, darunter auch ausländischen, Aktionären. Diesen hätte die Staatsanwaltschaft finanziellen Schaden zugefügt.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Aktien unter dem Eindruck des sich fortsetzenden Schlagabtauschs in den nächsten Tagen entwickeln.
(ab/.rufo)
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