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22-04-2003 Wirtschaft & Geld |
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Jukos und Sibneft fusionieren
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Moskau. Am Dienstagvormitttag bestätigten sich die Gerüchte, die seit letzter Woche unter den Börsianern kursierten. Die beiden Ölkonzerne Jukos und Sibneft haben ihre Fusionspläne offiziell bekannt gegeben. Der Zusammenschluss wird das größte Geschäft in der Geschichte der russischen Wirtschaft. Der Kurs der beiden Unternehmen reagierte auf die Nachricht kaum, Jukos verharrte auf Vortagsniveau, die Aktien von Sibneft stiegen um 1,69%.
Neuer Chef des Ölgiganten Jukos-Sibneft wird der bisherige Jukos-Chef Michail Chodorkowski. Der Sibneft-Präsident Jewgeni Schwidler soll zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt werden. Der Plan für die Verschmelzung der beiden Unternehmen sieht vor, dass Sibneft 20% seiner Aktien für drei Milliarden Dollar an Jukos verkauft. Der Rest der Aktien soll in einem Verhältnis von circa 1:3 getauscht werden. Auf diese Weise erhalten die Aktionäre von Sibneft immerhin die Sperrminorität von 25% plus einer Aktie am neuen Unternehmen.
Die Vereinigung sollen bis Ende des Jahres über die Bühne gehen. Bisher muss noch die Zustimmung der Kartellbehörde abgewartet werden. Michail Chodorkowski ist zuversichtlich, mit diesem Schritt eine feindliche Übernahme seines eigenen Konzerns abgewendet zu haben und in Zukunft weltweit zum Marktführer aufzusteigen.
Mit der Fusion der beiden Firmen soll der größte Erdölkonzern Russlands entstehen. Zusammen beträgt der Anteil von Sibneft und Jukos etwa 29% an der Fördermenge Russlands. Das sind 2,3 Millionen Barrel täglich. Damit würde das Unternehmen in Russland zur Nummer Eins aufsteigen und weltweit immerhin den vierten Platz einnehmen. Die Marktkapitalisierung von Jukos-Sibneft liegt bei 35 Millliarden US- Dollar.
Eine weitere Spekulation hatte die Phantasie der Börsianer schon am Montag angeheizt. Es ging das Gerücht um, dass Sibneft eben im Zuge der Fusion mit Jukos eine Übernahme des Branchenkonkurrenten Surgutneftegas anstrebt. Dazu könnte Sibneft die drei Milliarden Dollar verwenden, die sie von Jukos bar erhalten. Auf dieses Gerücht hin stiegen die Aktien von Surgutneftegas um über 30%. Allerdings will die Börsenaufsichtsbehörde nun prüfen, wer die Spekulationen streute.
Durch den Höhenrausch von Surgutneftegas wurde am Montag der gesamte Index beflügelt. Der RTS stieg bei Rekordumsätzen von 550 Millionen US-Dollar auf ein Fünfjahreshoch. Im Verlaufe des Dienstag durchbrach der Index sogar die 400-Punkte-Marke.
(ab/.rufo)
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