Moskau. Als die Kurse der Ölgesellschaften an der russischen Börse in die Höhe schnellten, machte ein Gerücht die Runde. Es wurde über Fusionspläne zwischen Jukos und Sibneft und eine nachfolgende Übernahme von Surgutneftegas gemunkelt. Dies verhalf den Aktien zu einem Höhenflug. Außerdem erfreute der Energieminister Igor Jusufow die Börsianer mit der Meldung über die Realisierung einer Erdölleitung von Westsibirien nach Murmansk.
Das Gerücht versetzte die Börsianer in Aufregung: Jukos und Sibneft wollen fusionieren. Geplant ist angeblich ein Aktientausch. Dabei erhielte Jukos 70% der Aktien von Sibneft für 30% seiner eigenen Aktien und 2,4 Milliarden $, die für den Kauf der kleineren Ölgesellschaft Surgutneftegas verwendet werden sollen. Jukos ist die Nummer zwei in der russischen Ölbranche unmittelbar hinter dem Primus LUKOIL und Sibneft steht immerhin auf Platz vier. Zusammen ergebe sich ein gigantischer Konzern.
Einen Kommentar zu diesen Spekulationen gab es von keiner der betroffenen Seiten. Sibneft verkündete nur, dass Anfang nächster Woche eine Erklärung abgegeben werde. Experten sind sich uneinig, was von diesem Gerücht zu halten ist. Viele glauben nicht daran, da ein ähnlicher Versuch 1998 schon einmal scheiterte. Wegen unterschiedlicher Unternehmensphilosphie der Topmanager kam man damals nicht überein und die Personalstruktur hat sich kaum verändert. Dennoch stieg der Kurs der Sibneft am Donnerstag um 5,43% an, während die Reaktion bei Jukos verhalten ausfiel (+0,88%).
Zeitgleich vermeldete Sibneft den Verkauf von Orenburgneft und ONAKO an die Ölgesellschaft TNK im Wert von 400 Millionen $. Doch auch für Jukos-Chef Michael Chodorkowski war es ein erfreulicher Tag. Mit der Entscheidung der russischen Regierung die Trasse von Westsibirien nach Murmansk nun endlich in die Wege zu leiten, eröffnen sich für die Ölkompanie neue Absatzmärkte. Bis Ende des Jahres sollen die privaten Ölkonzerne gemeinsam mit der staatlichen Transneft einen Businessplan ausarbeiten.
(ab/.rufo)
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