Moskau. Der Streit zwischen den beiden russischen Ölkonzernen Yukos und Sibneft wegen der geplatzten Fusion wird nun gerichtlich entschieden. Yukos-Finanzdirektor Bruce Misamore teilte mit, dass sein Konzern überlege, gegen Sibneft in Londen Klage einzureichen, um die Streitigkeiten zu klären. Während Sibneft die Fusion wieder rückgängig machen will, versucht Yukos die Vereinigung durchzusetzen.
Vor einem Jahr hatten sich die beiden Konzerne auf eine Fusion geeinigt. Yukos sollte 92 Prozent der Sibneft-Aktien im Tausch gegen 25 Prozent der eigenen Anteilsscheine plus einer Geldsumme von drei Mrd. USD bekommen. Nachdem der Konflikt um Yukos-Chef Michail Chodorkowski hoch kochte, kündigte Sibneft diese Vereinbarung im Herbst vergangenen Jahres wieder und beide Gesellschaften einigten sich auf eine Rückabwicklung des Geschäfts.
Vor einer Woche warf der neue Yukos-Vorstandschef Semjon Kukes Sibneft vor, bis dato keine Vorschläge dazu unterbreitet zu haben. Deshalb wollte er die Fusion nun durchsetzen. Sibneft weigert sich bislang, Vertreter des Aktienmehrheitsinhabers Yukos in den eigenen Vorstand aufzunehmen.
Darum will Yukos nun in London seine Ansprüche durchsetzen. Zu russischen Gerichten hat der Konzern nach den Entscheidungen der letzten Zeit, u.a. die Beschlagnahmung des gesamten Eigentums, kein großes Vertrauen.
(ab/.rufo)
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