Moskau. Russland und Iran wollen beim Aufbau des Eisenbahnnetzes in der islamischen Republik kooperieren. Bei einem Treffen des russischen Bahnchefs Gennadi Fadejew mit dem iranischen Eisenbahnminister Achmed Horam ging es u.a. um den Bau der Eisenbahnlinie Astara – Kaswin. Die Kosten des Projekts werden auf umgerechnet 147 Mio. Euro geschätzt. Die 400 km lange Strecke ist ein Teilstück des Transportkorridors Nord-Süd.
Drei Hauptrouten sollen im Transportkorridor Nord-Süd von Russland in den Iran aufgebaut werden. Erstens, der Weg von Astrachan und dem Güterhafen Olja über das Kaspische Meer in die iranische Hafenstadt Enseli. Zweitens, der Landweg über Armenien in die iranische Grenzstadt Dschulfa und drittens, der Weg über Aserbaidschan. Eine Eisenbahnverbindung von der aserbaidschanischen Grenzstadt Astara zum nahe Teheran gelegenen Kaswin ist dafür Voraussetzung.
Die wirtschaftlichen Vorteile des Transportkorridors Nord-Süd sind offensichtlich. Nach Schätzung der RZD kostet der Transport eines 40-Fuß-Containers von Frankfurt am Main in den Iran auf dem Seeweg über den Suez-Kanal 5.670 USD. Ist der Transportkorridor Nord-Süd aufgebaut, sollen es über diesen Weg genau 2.000 USD weniger sein. Hinzu kommt ein Zeitgewinn von drei – fünf Tagen, heißt es bei der RZD.
Allerdings sind viele Bahnstrecken erst im Aufbau, so dass beispielsweise der erste Güterzug zum Kaspi-Hafen Olja frühestens im August rollen wird. Da Aserbaidschan und Armenien derzeit noch nicht dem Konsortium des Transportkorridors Nord-Süd angehören (ihr Beitritt wird derzeit noch diskutiert), ist ein schneller und preiswerter Transport über den Kaukasus derzeit ebenfalls noch Zukunftsmusik.
(ab/.rufo)
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