Moskau. In Moskau ist am Donnerstag der erste Prozess gegen einen Großaktionär des Ölkonzerns Yukos zuende gegangen. Der Ex-Chef von Yukos-Moskau, Wassili Schachnowski wurde wegen Steuerhinterziehung zu einem Jahr Haft verurteilt. Absitzen muss der Magnat die Strafe jedoch nicht.
Schachnowski konnte das Gericht als freier Mann verlassen, da er „keine Gefahr mehr für die Allgemeinheit“ darstelle. Mit dieser ungewöhnlichen Formulierung im Urteil würdigten die Richter, dass der Unternehmer die ausstehenden Zahlungen in Höhe von 1,4 Millionen Euro längst überwiesen hatte.
Seit Mitte des vergangenen Jahres hat die russische Staatsanwaltschaft Strafverfahren gegen nahezu alle Großaktionäre des Ölkonzerns eingeleitet. Der oppositionelle Milliardär und Ex-Yukos-Chef Michail Chodorkowski und sein ehemalige Vize Platon Lebedew sitzen seit Monaten in Untersuchungshaft.
Schachnowski hatte versucht, einem Verfahren zu entgehen, in dem er sich als Vertreter des entlegenen sibirischen Ewenken-Bezirks in den Föderationsrat entsenden ließ. Nach massivem Druck aus Moskau machten die regionalen Behörden ihre Entscheidung jedoch wieder rückgängig.
(kp/.rufo)
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