Moskau. Der Ex-Zentralbankchef Viktor Geraschtschenko, der bei den Präsidentschaftswahlen gegen Putin antreten will, glaubt an die Stärke des USD. „In eineinhalb Jahren wird er auf einem Level mit dem Euro sein“, behauptete er in einem Interview mit dem Radiosender Echo Moskaus. Damit widersprach er Aussagen von IWF-Experten, die vor einer schweren Dollarkrise warnten.
Unter den Moskauern löst der ständig fallende USD Unruhe aus. Viele im privaten Business Beschäftigte werden in USD bezahlt. Ein Verfall der Währung sorgt dementsprechend für Flaute im Portemonaie. Deshalb ist es verständlich, dass die Warnungen des Internationalen Währungsfonds aufmerksam verfolgt werden.
Geraschtschenko versuchte nun zu beruhigen. Im Prinzip mache es keinen Sinn, langfristige Anleihen von USD in Euro umzuschichten, teilte er mit. Das starke Wachstum der US-Wirtschaft sorge für eine Erholung des USD.
Am besten sei es natürlich, seine Ersparnisse in Rubel aufzubewahren, meinte Geraschtschenko. Schon als Zentralbankchef hatte er durch den kernigen Spruch: „Der Rubel steht, wie es sich für einen echten Mann gehört“ für Aufsehen gesorgt.
An die Rubelstärke glaubt auch das russische Wirtschaftsministerium. Die Aussichten für den USD sieht Jewgeni Gurwitsch, Leiter der Wirtschaftskommission des Finanzministeriums, hingegen skeptisch. Wenn die Zentralbank nicht eingreife, würde die US-Valuta schließlich bei einem Kurs von 1:11 gegenüber dem Rubel landen, behauptete er Anfang Dezember.
(ab/.rufo)
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