Moskau. Erstmals wurden in diesem Jahr mehr Dollar aus Russland aus- als eingeführt. An den Wechselstuben sind die grünen Geldscheine zum gegenwärtigen niedrigen Niveau nicht mehr besonders gefragt. Die Russen tauschten ihre Dollarbestände lieber in Rubel zurück. Da die Banken auch keine Währungsrücklagen in bar mehr horten, transferierten sie das Geld wieder zurück nach Amerika. Der Euro hingegen stieg in der Beliebtheit.
Die von der Zentralbank jetzt veröffentlichten Juni-Zahlen belegen, dass gegenüber 75,8 Millionen eingeführten Dollar 850,4 Millionen Dollar ausgeführt wurden. Eurobestände wurden von den Kreditinstituten im Wert von 547,9 Millionen Dollar eingeführt und nur im Wert von 1,2 Millionen Dollar ausgeführt.
Erklärt wird diese vor allem mit der zunehmenden Orientierung der russischen Wirtschaft auf Euro-Länder und damit, dass viele Russen ihren Urlaub in Europa verbringen. So stieg die Nachfrage nach dem Euro in der Bevölkerung um 69 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Tendenz könnte sich auch fortsetzen.
Auf den Wechselkurs hat das jedoch nur geringen Einfluss. So glauben viele Wirtschaftsexperten, dass der Euro zurzeit überteuert ist. Nach dem bald erwarteten Anspringen der Konjunktur in den USA soll der Dollar gegenüber Euro und Rubel aufholen.
Euro kann der Kunde derzeit an den Wechselstuben zu 34,3 Rubel verkaufen, Dollar zu 30,3 Rubel.
(ab/.rufo)
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