Moskau. Der Güterverkehr zwischen Russland und Finnland hat im letzten Jahr um 13 Prozent auf knapp 17 Millionen Tonnen zugenommen. Das wichtigste Transportmittel ist dabei nach wie vor die Eisenbahn. In einem Memorandum stimmten RZD-Chef Gennadi Fadejew und Finnlands Bahnchef Henri Kuitunen weitere Maßnahmen zur Steigerung des Waren- und Personenaustauschs ab. Ein Schnellzug zwischen Helsinki und Petersburg soll die Fahrzeit von 5,5 auf 3,5 Stunden senken.
Nicht nur der Güterverkehr nahm zu, auch die Passagierzahlen haben sich in den letzten zehn Jahren verzehnfacht. Vor allem finnische Touristen fahren immer häufiger nach Russland. Finnen stellen inzwischen nicht mehr 1,4 Prozent der internationalen Fahrgäste, sondern 38 Prozent. Allerdings dürfte vor allem der so genannte „Schnapstourismus“ nach Wyborg oder St. Petersburg dazu beigetragen haben.
Fadejew versprach Kuitunen, zum 1. August den Transportkorridor Nord-Süd fertig zu stellen. Das letzte Teilstück, eine etwa 50 Kilomter lange Eisenbahnstrecke zwischen der Bahnstation Jandyka und dem Kaspi-Hafen Olja, soll bis dahin in Betrieb genommen werden. Ein Zug mit finnischen Export-Gütern darf als erster dieses Teilstück in Richtung Iran passieren.
Zusätzlich versprach Fadejew seinem finnischen Kollegen Unterstützung bei der Aufnahme in den Rat für Eisenbahn-Transport, indem die Nachfolgestaaten der Sowjetunion versammelt sind. Zuerst möchte Finnland einen Beobachterstatus. Die Entscheidung darüber könnte schon auf der nächsten Sitzung des Rates im Februar 2004 in Riga fallen.
Außerdem will das russische Eisenbahnministerium zusammen mit Transportministerium, FSB und Innenministerium höhere Sicherheitsstandards gegen mögliche Terroranschläge erarbeiten. Die Bewachung strategischer Objekte soll verstärkt und die Kontrolle über Güter- und Passagierzüge verschärft werden.
(ab/.rufo)
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