Von André Ballin, Moskau. Der internationale Moskauer Autosalon, der heute eröffnet wurde, wartet mit mehreren Weltpremieren auf. Unter anderem stellen Mitsubishi und Volvo der Öffentlichkeit ihre neuesten Entwicklungen vor. 800 Unternehmen aus 31 Ländern drängeln sich auf dem Ausstellungsgelände. Kein Wunder, versprechen doch Prognosen, dass der Verkauf ausländischer Neuwagen in Russland sich bis 2005 fast verdreifachen wird. Aber auch die Wolga-, Lada- und UAZ-Hersteller haben Neuigkeiten zu bieten.
Wurden im Jahr 2002 insgesamt 108.000 Neuwagen ausländischer Hersteller in Russland abgesetzt, so sollen es in zwei Jahren schon ungefähr 320.000 Neufahrzeuge sein. Damit erklärt sich auch das riesige Interesse der Aussteller, sich auf der Moskauer Automesse präsentieren zu dürfen. Der Quadratmeter kostet im Expo-Center an der Krasnopresnenskaja Nabereschnaja stolze 243 US-Dollar, in den Pavillons immerhin noch 198 US-Dollar. Dagegen sind die Preise in Frankfurt geradezu ein Schnäppchen. 120 US-Dollar kostet am Main ein Quadratmeter Ausstellungsfläche.
Und dennoch entschied sich Mitsubishi, schon in Moskau seinen Lancer zu präsentieren, anstatt wie ursprünglich geplant erst in Frankfurt. Auch die deutschen Autobauer setzen in Moskau auf Offensive. BMW, Mercedes und Audi demonstrieren Luxus und Fahrkomfort. Selbst die bayerische Hamann-Motorsport GmbH hat einen eigenen Stand aufgebaut. Der Tuning-Spezialist ist übrigens schon drei Jahre in der russischen Hauptstadt vertreten.
Die russischen Automobilhersteller haben es natürlich schwer gegen die gewaltige Übermacht standzuhalten. Doch auch der Wolga-Hersteller GAZ und der Produzent von Jeeps und Kleintransportern UAZ fanden ein warmes Plätzchen im Pavillon. Lada zeigte seine Neuerscheinung Kalina und sogar einen Sportboliden. Der soll z.B. beim Opel-Cup starten. Für die alten Tawrija (Ukraine) und Oka dagegen hieß es: „Wir müssen draußen warten.“ Zu unscheinbar und fad erschienen sie im Gegensatz zum Prunk im Innern der Pavillons.
Draußen vor der Türe standen sonst nur Industriefahrzeuge, die keinen Platz mehr in den Ausstellungshallen fanden. Das Modell Tiger von GAZ zog dabei das Interesse einiger Besucher auf sich, zeigt er sich doch durchaus im Stande, dem Hummer Konkurrenz zu machen.
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