In Russland entbrennt der Kampf um den Telefonmarkt
Moskau. Mit der Übernahme des Telefonanbieters Combellga durch die Bankengruppe Alpha geht der Kampf um die Vorherrschaft auf dem russischen Telefonmarkt in eine neue Runde. Der bisherige Marktführer MTS sieht sich plötzlich einer scharfen Konkurrenz gegenüber. Alpha-Chef Michail Fridman hat schon Anteile am zweit- und drittgrößten Handybetreiber Russlands (Wympelkom und Megafon) und strebt danach, sein Imperium weiter auszudehnen. Bei dem Kampf geht es um mehrere Milliarden Euro.
Lange Zeit war der Telefonmarkt in Russland stark zersplittert. Viele Anbieter machten sich die Kunden gegenseitig streitig. Vor allem im lukrativen Mobilfunk- und Internetmarkt tummelte sich eine ganze Schar von Anbietern. Doch inzwischen gibt es eigentlich nur noch zwei Big Player: MTS (Mobile Telekommunikationssysteme) und Alpha. Das ganze bei einer ständig wachsenden Zahl von Handybesitzern. In Moskau besitzt inzwischen fast jeder Zweite ein Mobiltelefon und auch in den Regionen wächst die Zahl der Kunden.
Und die russischen Handybesitzer werden ordentlich zur Kasse gebeten. Im Standardtarif bezahlt sowohl der Angerufene als auch der Anrufer für ein Gespräch. Sowohl bei MTS als auch bei Megafon oder der Wympelkom-Tochter BeeLine. Telefonkarten werden in Dollar ausgepreist, doch die Kunden bezahlen in Rubel. Mit Aufschlag versteht sich.
Auch das Internet bietet den Gesellschaften attraktive Renditen an. In diesem Bereich hat sich Alpha jetzt mit Combellga verstärkt. Golden Telekom, ebenfalls ein Teil des „Fridman-Imperiums“, ist auch auf dem Gebiet aktiv.
Einzig einen Einstieg in das Festnetz planen die beiden Giganten vorerst nicht. Verständlich, denn im Ortsnetz sind Gespräche kostenlos. Nur der Telefonanschluss kostet den Mieter. Im Schnitt sind das etwa 150 Rubel (4,50 €) im Monat. Unrentabel und daher nicht von Interesse.
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