Moskau. Der russische Milliardär Michail Fridman kauft den Internet- und Telefonanbieter Combellga von der norwegischen Telefongesellschaft Telenor. Im Gegenzug erhalten die Skandinavier 19,5% der Aktien von „Golden Telekom“. Der Wert dieses Tauschs wird von Analysten auf mehr als 140 Millionen Euro beziffert. Schon Anfang August hatte Fridman, der Chef der Bankengruppe Alpha, eine Sperrminorität am Handybetreiber Megafon erworben. Damit strukturiert der Magnat seine Geldreserven von Öl auf Telekommunikation um.
Zu den Kunden von Combellga zählen auch einige der größten Ölfirmen Russlands wie z.B. Yukos, Sibneft und Lukoil. Der Markt für Intranet-Verbindungen, den Combellga in erster Linie bedient, wird allein in der Hauptstadt Moskau auf 900 Millionen Euro geschätzt.
Die Alpha-Gruppe hat schon ein ganzes Netzwerk an Telefongesellschaften zusammen gekauft. Sie hält Anteile an den Handynetzbetreibern Wympelkom und Megafon. Und auch wenn Fridman 19,5 % der „Golden Telekom“-Anteile an Telenor abgab, so ist er mit 31,4% immer noch der größte Aktionär bei diesem Unternehmen. Die Aktivitäten von Alpha beschränken sich nicht nur auf Russland. Im Sommer 2002 kaufte der Bankenkonzern sich bei dem ukrainischen Mobilfunkanbieter Kiew-Star GSM ein.
Nachdem Fridman Anfang August über 25% von Megafon kaufte, war klar, dass er weiter investieren musste, um seine Position zu festigen. Also ist die Erweiterung des Imperiums nur folgerichtig und es werden wahrscheinlich noch weitere Schritte in dieser Richtung folgen. Das Geld dafür hat der Oligarch nach dem Milliarden-Deal mit BP Anfang diesen Jahres. Der britsche Ölkonzern hatte Fridman Anteile an TNK abgekauft und dafür insgesamt sechs Milliarden Euro bezahlt
(ab/.rufo)
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