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Michail Friedmann (Foto: Djatschkow/rufo) |
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Mittwoch, 06.08.2003
Fridman steigt bei Telefongesellschaft Megafon einMoskau. Der russische Milliardär Michail Fridman hat ein großes Aktienpaket am russischen Mobilfunkanbieter Megafon erworben. Mit dem Kauf der Gesellschaft LV Finance sicherte sich der Oligarch 25,1 Prozent der Megafon-Anteile und damit eine Sperrminorität. Der Kauf kostet Fridman, den Chef der Bankengruppen Alpha, zwischen 250 300 Millionen US-Dollar. Zur Alpha-Gruppe gehört bereits der Megafon-Konkurrent Beeline. Sollten die Aktivitäten der beiden Handynetzbetreiber zusammengelegt werden, könnten sie die Marktführerschaft des Anbieters MTS gefährden.
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Das nötige Kleingeld für das Geschäft hatte sich Fridman durch den Verkauf von Anteilen des Ölkonzerns TNK an British Petrol gesichert. Der TNK-Verkauf im Februar 2003 hatte Alpha mehr als zwei Milliarden Dollar in die Kassen gespült. Der Kaufpreis von Megafon betrug wohl nur ein Zehntel dieser Summe, doch für die weitere Entwicklung des Unternehmens ist noch eine Menge Geld nötig.
Alpha hält auch Anteile am Konkurrenzunternehmen Wympelkom, zu dem auch Beeline gehört. Es gibt nun mehrere Zukunftsszenarien. Alpha könnte sich von Wympelkom trennen und sich voll auf Megafon konzentrieren. Mit dem norwegischen Teilhaber von Wympelkom Telenor gibt es schon längere Zeit Meinungsverschiedenheiten über die Firmenpolitik. Telenor hat bereits mehrmals die Absicht bekundet, die vollständige Kontrolle über Wympelkom zu erlangen.
Szenario Zwei wäre für Megafon deutlich weniger angenehm. Mit den 25,1 % ist Alpha in der Lage, die weitere Entwicklung des Mobilfunkanbieters lahm zu legen, weil der Konzern sämtliche Entscheidungen blockieren könnte.
Das dritte Szenario halten Experten für am wahrscheinlichsten. Beeline (Wympelkom) und Megafon legen ihre Aktivitäten zusammen und nehmen den Kampf mit dem bisherigen Marktführer MTS auf. In jedem Fall muss Fridman dann aber noch eine Menge investieren.
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Megafon wollte sich zu den Spekulationen um die weitere Zukunft des Unternehmens nicht äußern. Andrej Klimow, PR-Direktor von Megafon, meinte zu russland-aktuell: Es ist noch zu früh, irgendwelche Schlussfolgerungen für die Zukunft zu ziehen. Unser Aktionär hat sich nicht geändert und heißt weiter LV Finance. Genau dieser Aktionär gehört aber jetzt der Alpha-Gruppe.
(ab/.rufo)
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