Moskau. Malaysia will 18 russische Kampfflugzeuge der Marke SU-30 im Wert von fast 1 Milliarde US-Dollar kaufen. Dies wurde während einer Reise des russischen Verteidigungsministers Sergej Iwanow nach Kuala Lumpur bekannt. Malaysia ist nach China und Indien das dritte Land in Südostasien, das mit russischen Kampfflugzeugen aufrüstet. Gleichzeitig stellte das Land die Verhandlungen mit den USA über den Kauf von F-18 ein.
Einerseits ist der Schritt Malaysias als Ohrfeige für die amerikanische Diplomatie zu werten. Diese hatte den Gegnern des Irak-Krieges, unter ihnen auch Deutschland, Frankreich und Russland, mit Sanktionen gedroht. Auch das moslemische Malaysia zählte sich zu den Opponenten des US-Kurses und versucht nun, mit dem Ausspielen der „russischen Karte“ eine adäquate Antwort zu geben.
Andererseits ist der Deal auch für Russland noch nicht endgültig unter Dach und Fach. Zu unzufrieden ist die malaysische Seite mit der Zusammenarbeit auf nichtmilitärischem Gebiet. So endete vor kurzem die Reise des malaysischen Bildungsministers nach Russland enttäuschend. Obwohl im Vorfeld vereinbart worden war, über die gegenseitige Anerkennung von Diplomen zu verhandeln, musste der Minister abreisen, ohne dass er sich auch nur mit seinem russischen Kollegen hätte treffen können. Nun hofft Malaysia die Frage beim Besuch Putins endgültig zu klären. Im entgegengesetzten Fall könnte das südostasiatische Land auch das Waffengeschäft noch einmal überdenken.
Unklar ist bisher auch noch, wie die Bezahlung der 18 Flugzeuge erfolgen soll. Malaysia verfügt nicht über die nötigen Finanzen, um bar zu zahlen. Also könnte das größte Geschäft der russischen Waffenindustrie am Ende auf einen Tausch russische Flugzeuge gegen malaysisches Palmenöl hinaus laufen.
(ab/.rufo)
|