Moskau. Die Fusion zwischen Jukos und Sibneft soll bis Ende des Jahres umgesetzt werden. Insgesamt wird das Unterfangen bis zu acht Milliarden Dollar kosten, Jukos verfügt nach Schätzung von Analysten derzeit aber nur über fünf Milliarden Dollar Eigenkapital. Wenn die Rechnung aufgehen soll, muss Jukos wohl einen Kredit aufnehmen.
Für 20 Prozent der Sibneft-Aktien, die Jukos kauft, werden bis zu drei Milliarden Dollar nötig sein. Der Rest der Anteile will Jukos im Umtausch gegen eigene Aktien erwerben. Für ein Aktienrückkaufprogramm müssen weitere 2,5 Milliarden Dollar bereitgestellt werden. Und dann werden noch weitere 2 bis 2,5 Milliarden Dollar fällig für eine „Altlast“ von Sibneft:
Im Dezember letzten Jahres hatte Sibneft erfolgreich an der Auktion um die staatliche Ölgesellschaft Slawneft teilgenommen. Zusammen mit TNK konnten sie das Unternehmen erwerben. Da Sibneft zu dem Zeitpunkt die Anteile an Slawneft dringender brauchten als TNK, wollte die Konzernführung dem Konkurrenten die Anteile abkaufen.
Auch für Jukos wäre dieses Geschäft interessant. Allerdings sind die Gelder eigentlich schon für den Erwerb der Talakansker Ölfelder in Jakutien verplant. Nun muss sich Jukos-Chef Michail Chodorkowski wohl entscheiden, welche Prioritäten er setzt. In jedem Fall wird es ein teures Vergnügen.
(ab/.rufo)
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