Moskau. Die geplante Eröffnung des zweiten Moskauer Mega-Einkaufszentrums endete mit einem Eklat. Die Behörden der nördlich von Moskau gelegenen Trabantenstadt Chimki stoppten Ende vergangener Woche die Eröffnungszeremonie in letzter Minute, als viele Gäste bereits vor dem 230.000 Quadratmeter großen Komplex eingetroffen waren. Der Schritt sei ein Versuch, Bestechungsgelder zu erpressen, hieß es.
Eine staatliche Kontrollkommission hatte zuvor befunden, eine Gasleitung verlaufe zu dicht an dem Einkauszentrum, in das der Möbelkonzern Ikea 300 Millionen Dollar bereits investierte. Lennart Dahlgren, Chef von Ikea-Russland, sagte am Montag der Zeitung „Moscow Times“, er verstehe nicht, was vor sich gehe: „In den Augen von Investoren aus der ganzen Welt sieht das aus wie Sabotage“. Er selbst fürchte inzwischen in Russland um sein Leben, so Dahlgren. Ikea habe nie Schmiergelder gezahlt und werde dies auch in Zukunft nicht tun.
Die ursprünglich für den 2. Dezember geplante Eröffnung des Mega-Zentrums war bereits zuvor einmal verschoben worden. Ob Konsumenten noch vor Neujahr zum Einkaufsbummel kommen können, blieb zunächst unklar. Wegen des womöglich ausbleibenden Neujahrsgeschäfts drohe dem Projekt eine „finanzielle Katastrophe“, sagte Dahlgren.
Neben dem bereits im Frühjahr 2000 eröffneten Ikea-Möbelmarkt gehören zu dem neuen Mega-Zentrum 250 Mieter, unter anderem „M Video“, OBI, Auchan und Stockman. Im kommenden Jahr soll in dem Komplex das erste C&A-Geschäft Russlands eröffnen. Im Süden der russischen Hauptstadt gibt es an der Kreuzung von Ringautobahn und der Straße der Gewerkschaften (Uliza Profsojusnaja) seit Ende 2002 eine erste „Mega Mall“.
(kp/.rufo)
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