Moskau. Russlands Regierung will die Zölle auf Autozulieferteile deutlich senken. Von derzeit zehn – 20 Prozent sollen sie auf drei – fünf Prozent fallen, für einige Ersatzteile sogar ganz abgeschafft werden. Auf den Beschluss der russischen Regierung haben auch ausländische Autokonzerne hingewirkt, u.a. auch Daimler und VW. In Kraft treten soll die Regelung Mitte 2005.
Damit soll die Montage von Pkw und Lkw in Russland für ausländische Konzerne lukrativer werden. Obwohl das Gesetz bereits Ende Dezember beschlossen werden soll, ist noch nicht ganz klar, in welchem Umfang es die Zulieferer vom Zoll befreit.
Während das Wirtschaftsministerium Fahrgestell, Karosserie und Motor als Zubehör zollfrei einführen lassen will, besteht das Rohstoffministerium darauf, dass nur die Einfuhr kleiner Einzelteile ohne Abgaben möglich sein soll.
Davon erhofft sich das Ministerium, dass ein größerer Anteil der Montagearbeiten nach Russland verlagert wird. Viele Unternehmen aus der Automobilbranche haben sich bislang wegen der hohen Einfuhrzölle nicht als Produzent auf dem russischen Markt engagiert.
Daimler und VW wollen eigentlich schon seit längerer Zeit in Russland produzieren. Diese Pläne werden durch die neuen Zollregelungen sicher begünstigt. Auch bei der Firma MAN, die sich auf den Bau von Bussen und Lkws spezialisiert hat, gibt es Pläne in Russland montieren zu lassen.
Insgesamt hofft Wirtschaftsminister German Gref von 2005 -2015 auf Investitionen in Höhe von zehn Mrd. USD (7,6 Mrd. Euro) in die russische Automobilbranche.
Diese könnten noch deutlich höher ausfallen, wenn die Pläne verwirklicht werden, die der deutsche Botschafter in Russland Hans-Friedrich von Ploetz beim „Runden Tisch“ der deutsch russischen Wirtschaftskooperation bekannt gab. Nach Beitritt Russlands zur WTO strebe man möglichst schnell eine Freihandelszone zwischen Russland und den EU-Ländern an, sagte der Botschafter.
(ab/.rufo)
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