Moskau. Alle ausländschen Direktoren der umkämpften Ölgesellschaft Yukos haben Russland aus Angst vor Festnahmen verlassen. Das teilte die Moskauer Tageszeitung „Wedomosti“ am Donnerstag mit. Das Misstrauen der Yukos-Führung gegenüber russischen Behörden ist offenbar so groß, dass die jüngste Vorstandstagung Angaben zufolge von Moskau nach London verlegt wurde.
Er habe nicht die Absicht, „sein Leben für politische Zwecke zu opfern, erklärte der amerikanische Yukos-Finanzdirektor Bruce Misamor. Er werde nach Russland erst zurückkehren, wenn er sich davon überzeugt habe, dass seinem Leben und seiner Freiheit nichts mehr drohe.
Er war am vergangenen Mittwoch in die Generalstaatsanwaltschaft Russlands zum Verhör bestellt worden, erschien dort aber mit der Begründung nicht, er sei dienstlich unterwegs. Er habe einen vertaulichen Hinweis bekommen, wonach seine Freiheit bedroht sei.
Die Ölgesellschaft, der von staatlicher Seite Steuernachforderungen in Höhe von gut 20 Mrd. USD (15 Mrd. Euro) präsentiert wurden, werde jetzt aus dem Ausland „ferngelenkt“, so die Zeitung.
In den letzten Tagen hatte es im Schatten der ukrainischen Machtkrise neue Verhaftungen russischer Yukos-Manager und Durchsuchungen ihrer Büros und Privaträume in Moskau gegeben. Die neueste Entwicklung wird als Indiz für den bald bevorstehen Bankrott der Ölgesellschaft gewertet.
(adu/.rufo)
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