St. Petersburg. Gestern musste im Moskauer Yukos-Prozess das Gericht über die Verlängerung der Untersuchungshaft für den vor einem Jahr verhafteten Ex-Yukos-Chef Michail Chodorkowski entscheiden. Eine Überraschung gab es dabei, wie schon bei früheren Haftprüfungsterminen, nicht: Chodorkowski bleibt für drei weitere Monate hinter Gittern.
Die letzte genehmigte Haftzeit für Michail Chodorkowski, gegen den wegen Steuerhinterziehung und Betrug verhandelt wird, wäre am 14. November abgelaufen.
Da ein Urteil in dem Aufsehen erregenden Prozess gegen ihn und seinen Mitstreiter Platon Lebedew frühestens für Januar zu erwarten ist, beantragte die Staatsanwaltschaft deshalb eine Verlängerung der Untersuchungshaft. Begründet wurde dies wie schon zuvor damit, dass Chodorkowski in Freiheit den Prozess beeinflussen, Druck auf Zeugen ausüben oder sich absetzen könnte.
Chodorkowskis Anwalt argumentierte, dass eine Inhaftierung wegen eines Steuervergehens internationalem wie russischem Recht widerspräche. Der Yukos-Eigner selbst erklärte, das einzige, was er in Freiheit stören könne, sei der Zerfall seines Ölkonzerns.
(ld/.rufo)
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