Moskau. Es ist eigentlich wie immer im Yukos-Skandal: Auf eine gute Nachricht folgt zwangsläufig eine schlechte. Kaum wurde der Arrest der Yukos-Tochter Yuganskneftegas für illegal erklärt und aufgehoben, beschlagnahmten die Gerichtsvollzieher das Unternehmen mit einer anderen Verordnung erneut. Bekannt wurde dies allerdings erst drei Tage später, nach Handelsschluss an der Moskauer Börse.
Auf Grund der neuen Lage – weil nicht genügend Geld auf den Konten des Schuldners Yukos sind, verhängte der Gerichtsvollzieher-Dienst am 6. August eine Sperre über die zu Yukos gehörenden Aktien von Yuganskneftegas“, heißt es in einer Erklärung des Justizministeriums von Montagabend.
Das Gericht hatte die Beschlagnahme der Aktien für illegal erklärt, weil es direkt die Produktion des Yukos-Konzerns beeinträchtige. Dies dürfe erst zuletzt geschehen, urteilte das Gericht. Dem Justizministerium war diese Anordnung offenbar egal, es konfiszierte trotzdem. Die Aktien seien für die Erdölförderung nicht nötig, begründete es seine Maßnahme.
Damit bleiben die Aktien der drei hauptsächlichen Förderunternehmen des Yukos-Imperiums in staatlicher Hand. Eine Klage des Konzerns zur Freigabe der Tomskneft-Aktien lehnte das Gericht am Montag ab, die Verhandlung wegen der Samaraneftegas-Aktien wurde auf den 2. September verlegt.
Die Yukos-Aktien geben daraufhin am Dienstag ihre Vortagsgewinne vollständig ab und fallen um etwa 20 Prozent. Das Justizministerium begründete bislang nicht, warum es so lange mit der Bekanntgabe seiner Entscheidung wartete. Es scheint aber so, dass einige Beamte in der Behörde bewusst die Börse manipulieren, um sich persönlich zu bereichern.
(ab/.rufo)
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