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Deripaska könnte einen Verbündeten im Kampf um den Hafen Wanino bekommen (Foto: TV) |
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Mittwoch, 15.02.2012
Staatsbank VTB soll Deripaska in den Hafen lotsenMoskau. Im Streit um einen der größten Pazifikhäfen Russlands tritt die Staatsbank VTB als Vermittler auf. Sie soll den Hafen vorläufig verwalten und die Fehde zwischen Hafenmanagement und Minderheitsaktionär Deripaska beenden.
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Der Hafen Wanino liegt im Tatarensund, einer Meerenge zwischen Japanischem und Ochotskischem Meer. Mit einem Umschlag von rund sechs Millionen Tonnen (vor allem Kohle, Metalle, Erze und Holz) ist Wanino einer der zehn größten russischen Häfen und einer der fünf größten in der russischen Pazifikregion.
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Kleinkrieg zwischen Aktionär Deripaska und Management
Allerdings behindert ein Kleinkrieg zwischen Minderheitsaktionär Oleg Deripaska, der über die Offshore-Firma Soleggiato Investments Ltd 28 Prozent an Wanino hält, und dem Hafenmanagement die weitere Entwicklung. Der Konflikt eskalierte, als Deripaska im vergangenen Dezember versuchte, das Management im Handstreich abzusetzen und einen eigenen Gefolgsmann zum Generaldirektor zu machen.
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Die Initiative wurde erst gestoppt, nachdem sich die Belegschaft, die drastische Kürzungen fürchtet, mit einem offenen Brief an Premier Wladimir Putin und den Gouverneur von Chabarowsk Wjatscheslaw Sport wandte. Im laufenden Präsidentenwahlkampf sollen zusätzliche soziale Unruhen vermieden werden, so wurde Deripaska erst einmal ausgebremst.
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VTB als Vermittler
Stattdessen will die Regierung als Hauptaktionär Waninos nun einen Verwalter für den Hafen einsetzen, der auch den Verkauf der staatlichen Anteile übernehmen soll. Laut einem Zeitungsbericht soll VTB Capital, eine Tochtergesellschaft der Staatsbank VTB diese Rolle ausfüllen.
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Ein Sprecher des derzeitigen Aufsichtsrats von Wanino kritisierte, dass dies den geplanten Verkauf der Aktien verzögern wurde. Zudem wandte er ein: VTB Capital hat nicht genügend Erfahrung bei der Verwaltung von Häfen, auch ist nicht klar, wer eigentlich die Verwaltungsgesellschaft selbst kontrolliert.
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VTB als Kredit- und Geldgeber Deripaskas
Ein Sprecher der Deripaska-Holding En+ begrüßte hingegen die Idee eines schnellstmöglichen Managementwechsels im Hafen. Für Deripaska wäre der Entschluss tatsächlich günstig. VTB ist einer der größten Kreditgeber des Oligarchen. Zudem ist die Staatsbank seit dem vergangenen Jahr mit 4,35 Prozent an seiner En+-Holding beteiligt. Für das Paket bezahlte sie dem Milliardär stolze 500 Mio. USD.
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In der Vergangenheit hat Deripaska bereits mehrfach von seinen guten Beziehungen zum Kreml profitiert. Während der Krise 2008 bewahrten ihn nur die staatlichen Kredite vor einem Bankrott. Als er 2009 seinen Konzern RusAl in Hongkong an die Börse brachte, beteiligten sich auf Anweisung von Finanzminister Alexej Kudrin auch die staatlichen Banken an dem IPO.
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Deripaska brachte der Börsengang dringend benötigtes Bargeld in die Kassen, für die Investoren war der Einstieg weniger gut. Die Aktie hat seitdem etwa die Hälfte an Wert verloren.
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