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Um die Gasvorräte der Welt konkurrieren Europa und Asien (Foto: Archiv/TV) |
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Montag, 25.10.2010
Indien statt Europa - Gaspipelines werden umorientiertMoskau/Turkmenbaschi. Die Auswirkungen der Krise und der Umorientierung in der Energiepolitik werden spürbar: nachdem schon das europäische Pipelineprojekt Nabucco nicht voran kommt, legen Russland und Turkmenistan ein weiteres Ost-West-Pipelineprojekt vorerst auf Eis.
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Die Pipeline-Wende wurde von den Präsidenten Russlands und Turkmenistans, Dmitri Medwedew und Gurbanguly Berdymuchamedow am Wochenende in der turkmenischen Hauptstadt Turkmenbaschi bekannt gegeben.
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Russland und Turkmenien verzichten vorerst auf den Bau einer neuen Pipeline, die von den turkmenischen Gasfeldern am Kaspischen Meer am Ufer entlang durch Kasachstan nach Russland führen sollte.
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Diese zweite grosse Pipeline-Anbindung Turkmenistans an des russische Netz sollte die russische Export-Pipeline Southstream mit Gas versorgen - und zugleich dem europäischen Projekt Nabucco das Gas abgraben. Turkmenistan ist durch langfristige Lieferverträge mit Gazprom gebunden.
Da der Gasbedarf Europas sich in den nächsten drei bis vier Jahren nicht nennenswert erhöhen werde, so der russische Vizepremier Igor Setschin in Turkmenbaschi, sei die geplante Pipeline vorerst überflüssig.
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Gazprom könne sich aber an einer West-Ost-Pipeline beteiligen, die aus Turkmenistan über Afghanistan und Pakistan nach Indien führen solle, sagte Setschin. Es werde eine Ausschreibung für das TAPI-Projekt geben.
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TAPI würde ebenso, wie die auf Eis gelegte Kaspi-Leitung, den Gaszufluss für das Nabucco-Projekt stark vermindern. Dank des asiatischen Energiehungers haben Russland und Mittelasien die freie Wahl. Es stören nur die Taliban.
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