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Nichts ging mehr auf der Leningrader Chaussee (Foto: www.newsru.com) |
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Dienstag, 11.01.2005
Russische Rentner protestieren gegen SozialreformMoskau. In einer Reihe russischer Städte haben verzweifelte Rentner am Montag gegen den Beginn einer umstrittenen Sozialreform protestiert. In der Moskauer Vorstadt Chimki blockierten Medienberichten zufolge 500 ältere Menschen die Fernstraße, die die russische Hauptstadt mit dem internationalen Flughafen und mit St. Petersburg verbindet.
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Erst nach über zwei Stunden konnten die Behörden die Teilnehmer an der nicht genehmigten Aktion dazu bewegen, die Aktion abzubrechen.
Auch in der Millionenstadt Samara an der mittleren Wolga legten Rentner mit einer Straßenblockade den Verkehr lahm. Viele Teilnehmer der Aktionen trugen rote Fahnen mit sich. Eine weitere größere Kundgebung gegen die Reform gab es in der autonomen Teilrepublik Tatarstan.
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Die russische Führung hatte im vergangenen Sommer eine umfassende Sozialreform verabschiedet, die einen Teil der bisher umfassenden kostenlosen Sozialdienstleistungen durch Geldzahlungen ersetzt. Rentner, Schwerbehinderte, Kriegsveteranen und andere Bevölkerungsgruppen haben in Zukunft kein Anrecht mehr auf kostenlose Nutzung des Nahverkehrs und Vergünstigungen bei Wohnnebenkosten und der medizinischen Versorgung. Die Reform trat am 1. Januar landesweit in Kraft.
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Einige wirtschaftlich besser gestellte Teilregionen der Russischen Föderation finanzieren einen Teil der bisherigen Sachleistungen aus eigenen Mitteln weiter. Die Renten in Russland reichen in den allermeisten Fällen auch nach einigen Anhebungen der jüngsten Zeit nicht aus, um alten Menschen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Ein durchschnittlicher Renter muss mit weniger als 80 Euro im Monat auskommen.
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(epd/kp)
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