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Wer legt hier wen nieder? Viktor Janukowitsch beim Versuch, einen Gedenkkranz zu bändigen (Foto: unian.net) |
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Dienstag, 18.05.2010
Druschba Kiew-Moskau: Ein Schlag ins GesichtKiew. Russlands Präsident Medwedew besucht zwei Tage lang Kiew - und formuliert dabei neue Freundschaftsbekundungen. Nur das Wetter zeigte sich gestern feindselig vor allem Janukowitsch bekam das böse zu spüren.
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Für die Präsidenten Dmitri Medwedew und Viktor Janukowitsch ist dieser Besuch bereits das siebte Treffen in drei Monaten die Wiederannäherung der beiden größten GUS-Staaten verlangt intensive Politiker-Arbeit.
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Dazu gehört auch ein gewisses protokollarisches Pflichtprogramm Kranzniederlegungen beispielsweise. Und sich Drücken gibts dabei nicht. So fand die Zeremonie am Grabmal des unbekannten Soldaten in Kiew gestern mitten in einem Unwetter statt:
Dmitri Medwedew und sein ukrainischer Kollege Viktor Janukowitsch traten von Trauermusik begleitet ohne Kopfbedeckung und Schirm an die links und rechts der ewigen Flamme aufgestellten Kränze, um wie dabei üblich - fürsorglich etwas an den Bändern herumzuzupfen.
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Eine Sekunde verwandelt Andacht in Slapstick
Das war eine rein symbolische Handlung, denn die Bänder flatterten ungebremst im Wind. Just als Janukowitsch einen Schritt zurücktrat und sich verneigte, passierte ein Malheur, das nun wohl in die Lehrbücher für Protokollbeamten eingeht: Das klitschnasse Gebinde kippte nach vorne und flog Janukowitsch ins Gesicht denn die Kränze waren eben nicht niedergelegt (was aerodynamisch günstiger gewesen wäre), sondern auf einem Gestell aufgestellt worden.
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Der Präsident hielt sich wacker im Kampf mit der Macht der Elemente, doch gewann er erst, als ihm Sicherheitsbeamte zu Hilfe eilten und den Kranz bändigten. Anschließend ordnete Janukowitsch schon nicht mehr die Schleifen, sondern seine reichlich zerzauste Haarpracht.
Glück gehabt: Medwedew wurde einfach nur nass
Medwedew hatte Glück: Sein Kranz blieb stehen und wurde nach Janukowitschs Slapstick-Einlage sogleich von einem fürsorglichen Bodyguard festgehalten. Denn wer weiß, wie gut der zwar sportliche, aber doch weitaus kleinere und schmächtigere russische Präsident einen solchen floristischen Body-Check überstanden hätte.
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Anschließend ehrten die beiden Staats-Chefs auch noch an einem Denkmal die Opfer der Hungersnot der 1930er Jahre - unter Schirmen, und soweit man weiß, unfallfrei.
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Protokoll-Elemente sind eben doch Politik
Dieses protokollarische Element ist ein Novum der Juschtschenko-Zeit, doch auch unter Janukowitsch sieht man diese Geste in der Ukraine gerne. Und da der neue ukrainische Präsident selbst unlängst vor dem Europarat erklärt hatte, dass es sich dabei nicht um einen Moskauer Genozid an einem bestimmten Volk gehandelt habe, sondern Folgen des Stalinismus, die auch die Russen trafen, betrachtet die russische Führung die Erinnerung an den Golodomor nicht mehr als Politikum.
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Bild-Zensur und Regen-Philosophie
Eine kleine Korrektur in den Ablauf der Visite brachte das Wetter dann doch: Die beiden völlig durchnässten Präsidenten brauchten eine Pause zum Umziehen bevor sie dann vor der Presse darüber philosophieren konnten, dass kräftiger Regen wohl Geld bringe (Zitat Janukowitsch), respektive alles Negative der Vergangenheit wegwasche (Zitat Medwedew).
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Im übrigen bat die Pressestelle des ukrainischen Präsidenten, die Bilder von der verunglückten Kranzniederlegung nicht zu publizieren was mache ukrainischen Medien mehr erregte als die Tatsache der Kranz-Attacke.
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Trübe Aussichten vom Kreml in Nischni Nowgorod: Der Qualm der verheerenden Waldbrände in der Region nimmt den Atem und die Sicht auf die Wolga. ( Topfoto: Ballin/.rufo)
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