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Diese Bilder tauchten im Internet vom angeblichen Palast Putins auf, nun sollen Weinberge in der Nähe entstehen (Foto: ruleaks.net) |
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Mittwoch, 06.07.2011
Teil von Putins Palastanlage wird elitäres WeingutSotschi. Das Rätselraten um den angeblichen Putin-Palast am Schwarzen Meer geht weiter: Der offizielle neue Besitzer hat einen Teil der Anlage weiterverkauft an einen Sektfabrikanten, der dort ein Weingut errichten will.
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Der Skandal beschäftigt seit Dezember mehr oder weniger regelmäßig Medien und Öffentlichkeit. Damals hatte der Geschäftsmann Sergej Kolesnikow in einem offenen Brief an Präsident Dmitri Medwedew einen Fall besonders dreister Korruption beklagt: In der Nähe des Schwarzmeerkurorts Gelendschik werde für eine Milliarde USD ein Palast zur persönlichen Nutzung Premier Wladimir Putins gebaut, erklärte er.
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Bekannter Putins als Besitzer der Anlage
Offiziell gehörte die 70 Hektar große Anlage damals dem Petersburger Geschäftsmann Nikolai Schamalow. Dieser ist allerdings zusammen mit Putin einer der Mitbegründer der ominösen Datschen-Kooperative Osero (viele Mitglieder der Kooperative sind inzwischen in einflussreichen Positionen in der Politik oder reiche Geschäftsleute). Laut Kolesnikow ist er nicht nur enger Freund Putins, sondern auch Strohmann bei dem Palast.
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Sowohl die Kremlverwaltung, als auch Putins Pressesprecher Dmitri Peskow bestritten jede Beteiligung an dem Luxusprojekt. Trotzdem tauchten später Unterschriften auf, die belegen, dass zumindest zu Baubeginn 2006 die Kremlverwaltung involviert war.
Weitervekauf nach Skandal
Im März verkaufte Schamalow Grundstück und Palast weiter an den Milliardär Alexander Ponomarenko. Der Geschäftsmann, reich geworden durch den Verkauf seiner Anteile am Hafen Noworossisk (gemeinsam mit Putins Judo-Partner Arkadi Rotenberg), soll angeblich 350 Mio. USD dafür bezahlt haben, wobei sich laut Kolesnikow an der Bestimmung des Palastes als Residenz für Putin nichts änderte.
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Offiziell ist der Palast als Sanatorium gedacht. Wer sich in dem Luxus-Etablissement mit Hubschrauberlandplätzen, Casino, Theatersaal, Schwimmbädern und Sportanlagen erholen soll, ist aber noch unklar.
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Teil der Anlage wird Weingut
Nun hat Ponomarenko einen Teil der Anlage erneut weiterverkauft: Boris Titow, der Besitzer der bekannten russischen Sektkellerei Abrau-Djurso (produziert u.a. Sowjetskoje Schampanskoje) erhält 27 Hektar an Weinbergen und 33 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, die ebenfalls zu Weinbergen werden sollen.
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Auf dem Areal sollen trockene elitäre Weine wie Riesling, Cabernet und Chardonnay angebaut werden. Der Flaschenpreis soll laut Titow bei 500 Rubel (12,50 Euro) aufwärts liegen. Zudem erhält Titow Pachtrecht über weiteres Land, auf dem eine Weinkellerei und ein Schlösschen zur Weinverkostung entstehen sollen.
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Das Sanatorium selbst bleibt weiter in Ponomarjows Besitz. So werden wohl auch die Spekulationen um das Schicksal und die eigentliche Bestimmung des Putin-Palastes weitergehen.
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