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Norilsk Nickel will eigene Aktien zurückkaufen (Foto: nornikel.ru) |
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Donnerstag, 11.08.2011
NorNickel nutzt Gunst der Stunde für AktienrückkaufMoskau. Der Buntmetallkonzern Norilsk Nickel nutzt die Schwächephase auf dem Aktienmarkt, um ein Rückkaufprogramm für die eigenen Papiere anzukündigen. Dabei zahlt der Konzern dem Vernehmen nach eine großzügige Prämie.
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Die Frage über ein buy-back (Rückkaufprogramm) soll am 15. August auf der Sitzung des Aufsichtsrats entschieden werden. Es wäre bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass Nornickel eigene Aktien zurückkauft. Schon zu Jahresbeginn hat der Konzern für 4,5 Mrd. USD (3,2 Mrd. Euro) gut neun Prozent seiner Aktien eingesammelt.
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Potanin initiiert Aktienrückkauf
Der Vorschlag zur zweiten Runde stammt von Großaktionär Wladimir Potanin (besitzt über seine Holding Interros etwa 30 Prozent der Aktien), der auch das erste Aktienrückkaufprogramm initiiert hat. Das Programm ist Teil des seit Jahren schwelenden Machtkampfs zwischen Potanin und Oleg Deripaska.
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Einerseits festigt das mit Potanin verbündete Top-Management des Konzerns damit seine Position auf der Aktionärsversammlung, andererseits wird der Gewinn des Unternehmens (2010: 3,3 Mrd. USD) damit nicht in Dividenden gesteckt, die vor allem Deripaskas hochverschuldeten RusAl-Konzern nötig hätte.
50 Prozent Aufschlag für Kleinanleger
Für die Minderheitsaktionäre verspricht der erneute Rückkauf satte Gewinne. Laut russischen Medienberichten will Nornickel einen Aufschlag von 50 Prozent zum derzeitigen Marktpreis zahlen: 335,7 USD pro Aktie.
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Das entspricht dem letzten Angebot, das Potanin seinem Konkurrenten Deripaska im Februar gemacht hatte, um ihn aus dem Konzern herauszukaufen. Deripaska lehnte die Offerte von 12,8 Mrd. USD für 20 Prozent der Nornickel-Aktien (insgesamt hält RusAl etwas mehr als 25 Prozent) ab. Unklar ist noch, wieviele Aktien Nornickel zurückkauft. Derzeit hält die Allianz um Potanin gut 45 Prozent der Aktien.
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RusAl kritisiert das Aktienrückkauf-programm heftig: Es sei ungerechte Verteilung der Unternehmens-gewinne, beklagte ein RusAl-Vertreter. RusAl-Strategiedirektor Maxim Sokow erklärte, die Rechte von RusAl würden durch den erneuten Aktienückkauf massiv geschädigt. Er forderte gar eine Strafverfolgung für Konzernmanagement und Interros-Führung.
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