Mittwoch, 27.07.2011
10 schmutzigste Orte der Welt, darunter 2 russischeLondon. The Daily Telegraph hat eine Liste der zehn am meisten umweltverschmutzten Städte der Welt veröffentlicht. Russland liefert mit Dserschinsk (bei Nischni-Nowgorod) und Norilsk gleich zwei davon; sie stehen noch vor Tschernobyl
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Der Telegraph veröffentlicht heute einen Untersuchungsbericht des Blacksmith Institute. Führend in dem wenig schmeichelhaften Rating sind China und Indien Rang eins und zwei belegen die chinesischen Städte Linfen (Kohleabbau) und Tianying (Bleiproduktion).
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Ihnen folgen die indischen Orte Sukinda (Erzabbau) und Vapi (Konzentration von Schwerindustrie), auf Platz fünf steht La Oroya in Peru (Metallindustrie). Dserschinsk im Gebiet Nischni Nowgorod ist sechstschmutzigste Stadt der Welt die dort konzentrierte chemische Industrie verschmutzt das Wasser und vergiftet die Erde durch Lagerung von chemischen Abfällen.
Wie russische Umweltschützer gegenüber Russland-Aktuell sagen, liegt die Lebenserwartung der Männer in Dserschinsk bei 42 Jahren, für Frauen bei 47.
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Auf Dserschinsk folgt laut Daily Telegraph bereits Norilsk, wo der Metallgigant Norilsk Nikel die Luft verpestet. Allerdings soll sich die Situation in Norilsk in den letzten Jahren dank massiver Investitionen gebessert haben.
Die beiden russischen Städte stehen in der Liste noch vor dem ukrainischen Tschernobyl, das auch 25 Jahre nach der Atomkatastrophe mit den Folgen zu kämpfen hat.
Rang neun nimmt das von Öl- und Chemieindustrie beherrschte aserbaidschanische Sumgait am Kaspischen Meer ein. Den Abschluss im Rating bildet Kabwe in Sambia, wo Blei- und Zinkwolken die Gesundheit der Bevölkerung angreifen.
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Russische Umweltschützer kommen bei der Einschätzung der Lage in Russland allerdings zu anderen Ergebnissen, als das britische Blacksmith-Institute. Sie nennen als am stärksten belastete Städte Karabasch und Dserschinsk sowie die Siedlungen im Umkreis der Aluwerke von Krasnojarsk und Bratsk.
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jich 27.07.2011 - 17:17
Russische Umweltschutzbewegung ist noch recht jung. Früher hatte man weder die (finanziellen) Mittel, noch den Willen dazu. Aber ich denke, das wird sich in der nahen Zukunft bessern.
Bemerkenswert ist auch, dass angeblich die chinesische Umweltverschmutzung den so unglaublich gefährlichen Klimawandel(in Form von Temperaturanstieg) bereits seit über 10 Jahren verlangsamt:
http://www.reuters.com/article/2011/07/04/us-climate-sulphur-idUSTRE7634IQ20110704
http://woodfortrees.org/plot/rss/from:1997/to:2011/plot/rss/from:1997/to:2011/trend
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