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Der Polizeichef und Innenminister Tatarstans ist einen Monat nach seiner Entlassung wieder auf höherer Ebene im Amt (Foto: MWD Tatarstan) |
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Montag, 28.05.2012
Tatarstan: Innenminister steigt nach Folterskandal aufKasan. Der ehemalige Innenminister von Tatarstan Asgat Safarow ist neuer Vizepremier der russischen Teilrepublik. Safarow war als Innenminister nach einem Folterskandal der Kasaner Polizei zurückgetreten.
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Safarow wurde von Tatarstans Präsident Rustam Minnichanow nominiert. Das von der Kremlpartei Einiges Russland dominierte Regionalparlament stimmte mit 81 der 99 zu vergebenden Stimmen für die Ernennung. Die Kommunisten stimmten gegen Safarow.
"Es ist geplant, dass Safarow eine Reihe regionaler Kommissionen im Bereich der Sicherheitsorgane leitet. Wir kennen ihn als erfahrenen Leiter, der einen starken Charakter und hohe organisatorische Fähigkeiten hat", erklärte Tatarstans Regierungschef Ildar Chalikow nach der Ernennung.
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Rücktritt nach Folterskandal
Safarow war bis April Innenminister der Republik. Er musste zurücktreten, nachdem bekannt geworden war, dass Polizisten in einem Kasaner Revier einen Verdächtigen mit einer Sektflasche vergewaltigt hatten. Der Mann kam bei der Misshandlung ums Leben.
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Anschließend meldeten sich eine Reihe weiterer Misshandlungsopfer des gleichen Polizeireviers. Die Beamten wurden vorläufig entlassen, Ermittlungen laufen.
Safarow selbst ein Anhänger der Folter
Der Skandal griff schließlich auch auf Safarow über, als bekannt wurde, dass der Minister selbst ein Anhänger mittelalterlicher Folterpraktiken war.
Die mittelalterliche Härte hatte ihre logische Begründung: Da man einen Mörder schon nicht mehrmals hinrichten kann, so kann man ihm das Leben wenigstens auf maximal qualvolle Weise nehmen allen anderen zur Mahnung, hatte Safarow in einem erst kürzlich erschienenen Buch geschrieben.
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