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Dieses Gesicht kennt jetzt jeder Polizist in Perm: Der Millionenräuber Alexander Schurman (Foto: prm.ru) |
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Donnerstag, 25.06.2009
Rekord-Raub: Geldbote flieht mit 5,75 Mio. EuroPerm. Ein russischer Geldbote hat heute seine eigenen Kollegen überfallen und ist jetzt mit 250 Millionen Rubel (ca. 5,75 Mio. Euro) auf der Flucht. Der Rekord-Raub in Perm verlief ohne Schüsse und Blutvergießen.
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Die Beute ist die höchste, die je in Russland bei einem Überfall auf einen Geldtransport in die Hände von Kriminellen fiel. Die regionale Sberbank-Filiale, der der Geldtransporter gehörte, bestätigte, dass ca. 250 Millionen Rubel verschwunden sind.
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Tatverdächtiger war Geldbote seit 14 Jahren
An der Täterschaft gibt es wenig Zweifel: Gesucht wird jetzt nach einem gewissen Alexander Schurman, Jahrgang 1973. Der verheiratete Vater zweier Kinder arbeitete seit 1995 als Geldbote bei der Sberbank. Mit einer Maschinenpistole bewaffnet floh er mit seinem Privatwagen, einem weißen Lada Samara. Seine Dienstpistole warf er am Tatort weg.
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Der Raub verlief offenbar sehr schnell und unspektakulär, war aber offenbar gut geplant: Schurmann bedrohte seine in dem gepanzerten Ford Transit mitfahrenden Kollegen mit seiner Waffe, entwaffnete sie und dirigierte das Fahrzeug in ein nahes Waldstück auf dem Stadtgebiet.
Der Täter: "Ich habe Aids und nichts zu verlieren"
Dann forderte er den Fahrer auf, in die hintere Transportkabine umzusteigen. Schurman lud die Geldsäcke in sein bereitstehendes Auto und floh. Seinen beiden Kollegen soll der Täter gesagt haben, dass er aidskrank sei und vor einer Scheidung stehe, so ein Polizeisprecher. Deshalb habe er nichts zu verlieren. Die Behörden schließen allerdings nicht aus, dass Schurman Komplizen bei der Tat hatte.
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Im weiten Umkreis um Perm wurde eine Großfahndung eingeleitet. Schurmans Familie wird gegenwärtig verhört. Für Hinweise auf den Aufenthaltsort des Täters wurde von der Gebietsregierung eine Belohnung von 300.000 Rubel (ca. 7.000 Euro) ausgesetzt.
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Vor vier Tagen ähnlicher Fall in Moskau
Überfälle auf Geldtransporter und Geldboten kommen in Russland relativ häufig vor. Eine vergleichsweise hohe Beute wurde dabei aber noch nie gemacht. Dass sich Geldboten an den ihnen anvertrauten Summen vergreifen, ist auch keine Seltenheit: Nur vier Tage vor dem Rekord-Raub in Perm machte sich in Moskau ein Inkassator mit seinem Spezialfahrzeug und 16 Millionen Rubel (ca. 370.000 Euro) aus dem Staub. Fahrzeug und Fahrer sind seither spurlos verschwunden.
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Beim bisher größten Bankraub in der nachsowjetischen Geschichte Russlands fielen 2007 in Chabarowsk etwa 1,1 Millionen Euro den Tätern in die Hände. Sie töteten dabei zwei Wachmänner, wurden aber wenige Tage später gefasst.
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