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Strandurlaub ist bei Russen weiterhin gefragt (Foto: Ballin/.rufo) |
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Donnerstag, 20.08.2009
Aktualisiert 20.08.2009 14:10
Reiselust der Russen trotz Krise weiterhin hochMoskau. Die Russen laufen den Deutschen den Rang als Urlaubsweltmeister ab. Zumindest in der Türkei sind im Juni erstmals mehr russische Touristen gezählt worden als deutsche Sonnenanbeter. Nach Europa reisen Russen seltener.
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Sommerzeit Reisezeit. Die Russen haben sich trotz Krise die Urlaubslaune bewahrt. Die Furcht der Reisebüros vor einem dramatischen Einbruch der Touristenzahlen hat sich nicht bestätigt. Vor dem Beginn der Feriensaison hatten die Reiseanbieter mit einem Rückgang der Auslandsreisen zwischen 20 25 Prozent gerechnet.
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Mehr russische Touristen an türkischen Stränden als Deutsche
Vor allem türkische Hotels fürchteten um ihre Gäste. Doch ganz so schlimm wie gedacht, ist es nicht gekommen. Im Juni reisten immerhin 481.300 Russen in die Türkei. Das ist zwar ein Rückgang von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr, reichte aber aus, um die deutschen Urlauber vom Platz an der türkischen Sonne zu verdrängen. Denn die Zahl der deutschen Touristen ging um elf Prozent auf 478.400 zurück.
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Doch nicht nur an den türkischen Stränden holen sich Russen einen Sonnenbrand. Auch Griechenland, Zypern und Tunesien sind bei den Russen weiter gefragt. Zwar gibt es für diese Länder keine aktuellen Statistiken, doch nach Angaben von Alexander Zandekidi, Generaldirektor von Musenidis Travel ist die Zahl der russischen Besucher in Griechenland um Juni sogar um sieben bis acht Prozent gestiegen.
Billigreisen gefragt
Bulgarien ist als Billigreiseland ebenfalls gefragt und konnte im Vergleich zum Vorjahr sogar drei Prozent zulegen. Im Juni reisten immerhin 67.500 Russen an die bulgarische Schwarzmeerküste. Stärkster Gewinner ist allerdings Israel mit einem Zuwachs von 33 Prozent auf 28.500 Urlauber. Grund hierfür ist die Abschaffung der Visapflicht für russische Touristen.
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Nach Mittel- und Westeuropa zieht es die Russen weniger als früher. Spanien musste einen Rückgang von zwölf Prozent hinnehmen (insgesamt 48.100 Touris), Kroatien ist mit 27 Prozent, Tschechien mit 23 Prozent (beide nun 24.900 Urlauber) im Minus.
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Starker Besucherrückgang in Österreich
Am härtesten hat es Österreich getroffen. Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Jahr besuchten noch über 30.000 Russen das Alpenland. Nun sind es 13.400, d.h. nicht einmal die Hälfte.
Emanuel Lehner, Chef der Österreich-Werbung in Moskau, wiegelt aber ab: "Das ist ganz klar der EM-Effekt, wenn wir den rausrechnen, sind wir auf Vorjahresniveau", sagte er Russland-Aktuell. Das beweisen auch die Halbjahresergebnisse, die nur 14 Prozent unter dem Stand von 2008 liegen, wobei das Minus eben genau auf den Juni entfällt.
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Der zweite Ausrichter Schweiz (dort spielte Russland nur im Viertelfinale gegen Holland) blieb von dieser Tendenz unberührt und legte um zwei Prozent zu (10.200). Deutschland wird in der Statistik nicht aufgeführt.
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