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Historischer Besuch vom nördlichen Nachbarn: Patriarch Kirill auf der Chinesischen Mauer (Foto: patriarchia.ru) |
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Montag, 13.05.2013
Patriarch Kyrill besucht 15.000 Russisch-Orthodoxe in ChinaPeking. Erstmals besucht dieser Tage ein Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche die Volksrepublik China. Patriarch Kyrill wird auf höchster Ebene empfangen, obwohl seine Kirche dort nur über winzige Gemeinden verfügt.
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Chinas Staatschef Xi Jinping empfing Kyrill I. mit den Worten: Sie sind der erste höchste religiöse Führer Russlands, der unser Land besucht. Das ist ein deutliches Zeichen für das hohe Niveau und die besondere Qualität der chinesisch-russischen Beziehungen. Der Besuch des Moskauer Kirchenführers sei für die beiden Nachbarländer ein großes historisches Ereignis, so Xi Jinping.
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Das Treffen hatte damit durchaus diplomatische Bedeutung, doch ging es dabei auch um die Lage der russisch-orthodoxen Kirche in China.
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Russische Orthodoxie unter Mao fast ausgerottet
Während es vor der Kulturrevolution in den 1960er Jahren dort noch Dutzende Kirchengemeinden gab, ist die Orthodoxie inzwischen ein Randphänomen auf der religiös vielfältigen Karte des Landes: Nur etwa 15.000 Einheimische gelten als russisch-orthodox. Über eigene Kirchen verfügen sie nicht.
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Dabei kamen die ersten orthodoxen Gläubigen bereits vor über 300 Jahren ins Land, als Kosaken der von den Chinesen belagerten und dann zerstörten Grenzfestung Albasino am Amur nach Peking verschleppt wurden. Sie wurden an jener Stelle angesiedelt, wo sich bis heute die russische Botschaft befindet, sagte Kyrill bei einem Gottesdienst auf deren Gelände am Sonntag.
Nach der Oktoberrevolution lebten dann vor allem in der Mandschurei sowie in Chinas Großstädten viele weiße Exil-Russen, die dort auch ihre Kirchen und ihren Glauben pflegten.
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Heute geht die Zahl der orthodoxen Russen, Ukrainer und Weißrussen, die wieder vorübergehend oder ständig in China leben, wohl in die Hundertausende.
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Die führenden Religionen in der kommunistischen Großmacht sind neben dem Daoismus und Konfuzianismus der Buddhismus mit 100 Mio. Anhängern vor den Protestanten mit 40 Mio. Kirchgängern, den 20 Mio. Moslems und 13 Mio. Katholiken. Nur diese Religionen sind in China offiziell anerkannt.
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Hoffen auf Wiedergeburt einer heimischen Priesterschaft
Die russisch-orthodoxe Kirche in China hat hingegen seit dem Tod ihres letzten Bischofs, Simeon von Shanghai, im Jahre 1965 nicht einmal mehr ein eigenes Oberhaupt und untersteht deshalb formell direkt dem Moskauer Patriarchat.
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Ich hoffe, es werden eines Tages wieder Gemeinden der Chinesischen orthodoxen Kirche registriert werden und dass es irgendwann auch wieder einen chinesischen Bischof geben wird, so Kyrill. Er gab zu verstehen, dass wohl erst dann mit einer offiziellen Anerkennung seiner Kirche zu rechnen ist, wenn es in China wieder einheimische Geistliche gibt.
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Am Samstag besichtigte Kyrill die Große Mauer und drückte dabei seine Hochachtung vor der Geschichte und Kultur unseres großen Nachbarn aus.
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Das russische Kirchenoberhaupt ist offensichtlich um eine Festigung der Auslandsbeziehungen seiner Kirche bemüht und dies auch in schwierigen Nachbarländern wie China: Vor einem Jahr hatte er bei einer ebenfalls als historisch bezeichneten Visite Polen besucht.
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