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Gastarbeiter aus anderen GUS-Staaten gehören in Russlands Großstädten inzwischen zum Straßenbild - was viele als bedrohlich empfinden (Foto: vesti.moscow.ru) |
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Montag, 22.07.2013
Umfrage zu Ängsten: Migranten gefürchteter als MeteoritenMoskau. 35 Prozent der russischen Bevölkerung betrachten die massenhafte Ansiedlung von Ausländern als eine reale Gefahr für ihr Land. Insgesamt fühlen sich die Russen aber viel sicherer als noch vor einigen Jahren.
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Wie eine Umfrage des staatlichen Meinungsforschungsinstitutes VZIOM ergab, ist die Furcht vor der Überfremdung mit 35 Prozent gegenwärtig stärker als alle anderen potentiellen Gefahren.
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Von 33 Prozent der Befragten wurde der Niedergang von Kultur, Wissenschaft und Bildung als reale Gefahr für Russland benannt, berichtete das Demoskopie-Institut am Montag auf seiner Webseite. Eine ökologische Katastrophe scheint 28 Prozent der Russen eine realistische Perspektive.
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Auf den gleichen Wert kommt die Furcht vor terroristischen Angriffen auf Schlüsselobjekte wie Atomkraftwerke oder Staudämme. Einen drastischen Einbruch der Einkommen bis hin zu Hungersnöten fürchten gemäß der repräsentativen Umfrage unter 1600 Befragten hingegen nur 22 Prozent.
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Sicherheitsgefühl wächst - mit Ausnahme der Angst vor Meteoriten
Wie VZIOM-Sprecherin Olga Kamentschuk erklärte, ist das Niveau der Angst und Beunruhigung in der russischen Bevölkerung in den letzten Jahren aber signifikant zurückgegangen. Politische Bedrohungen wie der Zerfall des Landes in mehrere Teile, Revolution oder Bürgerkrieg werden nur noch von etwa zehn Prozent der Befragten empfunden dreimal weniger als 2005.
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Auch alle anderen Ängste einschließlich Überfremdung, Umweltkatastrophen und Terror werden heute meist nur noch halb so oft genannt wie vor acht Jahren.
Eine Ausnahme bildet lediglich die Furcht vor Bedrohungen aus dem Weltall: Nach dem spektakulären Meteoriten-Absturz über Tscheljabinsk im Februar sehen nun 19 Prozent der Russen darin eine reale Gefahr gegenüber 15 Prozent im Jahre 2005.
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Massenhafter Exodus aus Mittelasien nach Russland
Der massive Zuzug von Gastarbajtery vor allem aus den mittelasiatischen GUS-Staaten wird auch von der russischen Politik und den Medien zunehmend als ernsthaftes Problem für die russische Gesellschaft thematisiert. Immer häufiger kommt es zu in Gewalt eskalierenden Konflikten zwischen Einheimischen und Einwanderern sowie mit Migranten aus islamisch geprägten Regionen Russlands.
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In Russland leben 10,2 Mio. Ausländer, hatte im Februar der Leiter der russischen Migrationsbehörde FMS, Konstantin Romodanowski, erklärt. Etwa ein Drittel davon sei illegal im Land, da ihre Aufenthaltsfristen überschritten seien.
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Den FMS-Zahlen zufolge hält sich gegenwärtig jeder zwölfte Bürger Usbekistans und jeder achte Tadschike in Russland auf.
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