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In Russlands Großstädten gehören die billigen Gastarbeiter aus anderen GUS-Staaten schon zum Straßenbild (Foto: vesti-moscow.ru) |
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Mittwoch, 27.02.2013
10 Mio. Ausländer in Russland, ein Drittel ist illegalMoskau. Nach Angaben der russischen Ausländerbehörde halten sich gegenwärtig etwa 10,2 Millionen Ausländer im Land auf. 3,3 Millionen von ihnen haben die ihnen zugebilligte Aufenthaltsdauer überschritten.
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Wie Konstantin Romodanowski, der Leiter des Föderalen Migrationsdienstes (FMS), heute erklärte, müsse man davon ausgehen, dass diese drei Millionen nun illegaler Arbeit nachgehen. Die große Mehrheit von ihnen halte sich dabei in den russischen Millionenstädten auf.
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Exodus in die Illegalität aus Usbekistan und Tadschikistan
Nach Angaben des FMS-Chefs sind unter den illegalen Migranten geschätzte 900.000 Usbeken, über 500.000 Ukrainer und etwa 400.000 Bürger Tadschikistans. Diese drei Länder stellten auch insgesamt die größten Kontingente unter den in Russland lebenden Ausländern: Von den für die ersten Monate 2013 auf 10,2 Mio. geschätzten Ausländern kommen 23 Prozent aus Usbekistan, 13 Prozent aus der Ukraine und 10 Prozent aus Tadschikistan.
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Das würde bedeuten, dass sich etwa jeder zwölfte Bürger Usbekistans, des volkreichsten mittelasiatischen Landes, gegenwärtig in Russland aufhält. Bekannt ist auch die hohe wirtschaftliche Abhängigkeit Tadschikistans von seinen Gastarbeitern: Etwa die Hälfte der Wirtschaftskraft des bitterarmen Landes stammt aus privaten Geldtransfers, vorrangig aus Russland. Nach den FMS-Daten halten sich dort gegenwärtig über eine Million Tadschiken auf - dabei hat Tadschikistan nur 7,5 Mio. Einwohner.
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Nur 15 Prozent der Ausländer mit Arbeitserlaubnis
Laut Romadanowski haben nur 1,5 Mio. der in Russland lebenden Ausländer eine gültige Arbeitserlaubnis oder eines der bis zu einem Jahr gültigen Arbeitspatente. 4,2 Mio. Personen sind offiziell zu anderen Zwecken als der Arbeit legal im Land etwa als Familienangehörige, Touristen, Studenten oder Patienten. Die Behörde geht allerdings davon aus, dass auch viele von ihnen als Schwarzarbeiter tätig sind.
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Bürger anderer GUS-Republiken können visafrei nach Russland einreisen, doch ist ihre legale Aufenthaltsdauer auf drei Monate begrenzt. Wer gegen die Aufenthaltsbestimmungen verstößt und dabei ertappt wird, kann vom FMS mit einer bis zu drei Jahre dauernden Einreisesperre belegt werden. Seit Jahresbeginn wurden 15.000 solcher Sperren verhängt.
Ausländerpolizei will Freiwillige einbinden
Da der Migrationsdienst allein nicht in der Lage sei, alle möglichen Aufenthalts- und Arbeitsorte von Migranten zu prüfen, möchte Romadanowski nun ein in Moskau bereits angewandtes Pilotprojekt auf andere Städte ausdehnen: Der FMS will Gesellschaftliche Migrationspatrouillen aufbauen, in denen Freiwillige gemeinsam mit den zuständigen Beamten auf die Suche nach illegalen Migranten gehen.
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Die starke Präsenz von Einwanderern aus anderen, vorwiegend islamischen Kulturkreisen führt immer wieder zu sozialen und rassistischen Spannungen in russischen Städten. Viele Einheimische fühlen sich durch die starke Präsenz von Ausländern in manchen Wohngebieten oder Branchen bedrängt.
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Gastarbeiter übernehmen auch immer öfter anstrengende und wenig einträgliche Jobs in den kommunalen Diensten, in Supermärkten oder im Nahverkehr.
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"Gastarbaitery" holen Familien nach
Während vor wenigen Jahren man in Russland unter dem deutschen Leihwort Gastarbaitery fast nur männliche Saisonarbeiter verstand, die vor allem im Baugewerbe tätig waren, so ist es inzwischen offensichtlich, dass aus Mittelasien auch schon viele Frauen und Kinder nach Russland gekommen sind.
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Romadanowski hat in der Vergangenheit aber auch nicht einmal darauf hingewiesen, dass Russland seine Bevölkerungszahl von gegenwärtig offiziell 143 Mio. Menschen nur aufgrund der starken Einwanderung hält.
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Auch ist es ein offenes Geheimnis, dass die in den letzten Jahren wieder deutlich gestiegenen Geburtenraten im Land zu einem guten Teil auf hier zur Welt gebrachte Migranten-Kinder zurückgehen.
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