Mittwoch, 21.11.2012
Tadschikistan: Halbes BIP stammt von GastarbeiternNew York. Kein Land der Erde ist so stark von den Einkünften emigrierter Gastarbeiter abhängig wie Tadschikistan. Die Überweisungen der Wanderarbeiter machten fast die Hälfte der Wirtschaftsleistung des Landes aus.
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Gemäß einer Statistik der Weltbank sorgen die Geldtransfers der tadschikischen Migranten für 47 Prozent der Wirtschaftskraft ihrer mittelasiatischen Heimat. 2011 überwiesen Tadschiken aus dem Ausland insgesamt 3,35 Mrd. Dollar an ihre Angehörigen zuhause. Die reale Summe der Einkünfte der Gastarbeiter-Branche dürfte noch bedeutend höher liegen, da beispielsweise mitgebrachtes Bargeld nicht erfasst werden kann.
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Tadschikistan ist damit weltweit das am stärksten von der Arbeitskraft seiner in wirtschaftlich stärkere Länder gezogenen Arbeitskräfte abhängig. Bevorzugtes Ziel tadschikischer Gastarbeiter ist Russland, wohin sie ohne Visahürden reisen können.
Allerdings arbeitet der Großteil der Migranten in Russland in illegalen Beschäftigungsverhältnissen, was das Fehlen einer sozialen und rechtlichen Absicherung bedeutet. Schätzungen zufolge halten sich in Russland fünf bis zehn Millionen Arbeitsmigranten auf.
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Die Hauptherkunftsländer sind neben Tadschikistan und Kirgisien das deutlich bevölkerungsstärkere Usbekistan sowie Aserbaidschan, aber auch Nicht-GUS-Staaten wie China oder Afghanistan.
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Auf den Plätzen drei und fünf liegen in der Weltbank-Statistik ebenfalls GUS-Staaten: Kirgisien lebt zu 29 Prozent von Gastarbeitereinkünften, Moldawien zu 23 Prozent. Auf Rang zwei und vier liegen die afrikanischen Staaten Liberia und Lesotho.
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