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Wer sich als Migrant als Kanalarbeiter verdingt, kann in Russland vorerst noch ohne Sprachprüfung jobben (Foto: ld/.rufo)
Wer sich als Migrant als Kanalarbeiter verdingt, kann in Russland vorerst noch ohne Sprachprüfung jobben (Foto: ld/.rufo)
Mittwoch, 14.11.2012

Gastarbeiter müssen russische Sprachkenntnisse nachweisen

Moskau. Migranten, die in Zukunft in gewissen Service-Wirtschaftsbereichen in Russland arbeiten wollen, müssen ab dem 1. Dezember ein Sprachzeugnis über Basis-Russischkenntnisse und einen Schulabschluss nachweisen.


Ein entsprechendes, von Präsident Wladimir Putin unterzeichnetes Gesetz wurde heute veröffentlicht und tritt zum 1. Dezember in Kraft.

Die Anforderungen gelten für Ausländer, die in den Bereichen der Wohnungs- und Kommunalwirtschaft, im Einzelhandel oder in Dienstleistungsberufen in Russland tätig werden wollen.

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• Putin will Gastarbeiter strenger kontrollieren (26.01.2012)
Sie müssen ein Zeugnis über das Vorhandensein von Grundkenntnissen der russischen Sprache vorzeigen. Ausstellen können derartige Dokumente gegenwärtig 160 Sprachzentren bei russischen oder ausländischen Hochschulen.

Darüber hinaus müssen Gastarbeiter in Service-Berufen auch ein ins Russische übersetztes und notariell beglaubigtes Schulzeugnis über eine allgemeine Schulbildung vorlegen.

Ausgenommen sind nur Ausländer aus Staaten, in denen Russisch offizielle Amtsprache ist. Derer gibt es nur zwei: Weißrussland und das faktisch nur von Russland anerkannte winzige Südossetien.

Korruptionsfaktor: Welches Papier kann man nicht kaufen?


Kritiker der Neuerung verweisen darauf, dass die neuen Regelungen kaum dazu führen werden, dass in Zukunft besser gebildete Gastarbeiter nach Russland kommen werden: Bachrom Chamrojew, ein Mitarbieter der Menschenrechts-Organisation „Memorial“ berichtete der „Iswestija“, dass er bei den Anbietern gefälschter Dokumente auf dem Kasaner Bahnhof einmal pro forma nach einem Sprachzeugnis nachgefragt habe. „Sie sagten, dass sie das besorgen können und baten mich, am nächsten Tag wieder zu kommen.“

Die Beschaffung der jetzt für eine Arbeitserlaubnis zusätzlich notwendigen Papiere werde so einfach nur zu einem weiteren Kostenfaktor für Migranten, so Chamrojew.

Karomat Scharipow, der Vorsitzende der Vereinigung „Tadschikische Arbitsmigranten“ schätzt, dass bis zu 90 Prozent der Gastarbeiter gefälschte Dokumente kaufen.

Bei der Erarbeitung des Gesetzes in der Duma hatten die Initiatoren kein Geheimnis daraus gemacht, dass es auch dazu dienen soll, die Zahl der illegalen Einwanderer in Russland zu verringern.

Nach Angaben der russischen Migrationsbehörde leben in Russland gegenwärtig über 9 Millionen Einwanderer. Nach OECD-Angaben gibt es kein Land auf der Erde mit einer stärkeren Einwanderungs-Bewegung als Russland.



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