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Konfrontationskurs: Barack Obama und Wladimir Putin haben sich derzeit nichts zu sagen (Foto: TV) |
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Donnerstag, 08.08.2013
Kreml enttäuscht über Obamas abgesagten BesuchMoskau. US-Präsident Barack Obama hat im Zug der Snowden-Affäre seinen Besuch in Moskau abgesagt. Auch beim G-20-Gipfel in St. Petersburg will er sich nicht mit Putin treffen. Der Kreml zeigt sich enttäuscht.
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Die Entscheidung soll bereits am Montag gefallen sein. Am Dienstag wurde sie im Weißen Haus abgestimmt und erst am Mittwoch öffentlich gemacht: Barack Obama kommt
nach Schweden. Statt seiner ursprünglich geplanten Visite in Moskau wird der US-Präsident nun Stockholm einen Besuch abstatten.
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Stockholm ist Obama näher als Moskau
Schweden sei ein enger Freund und Partner der USA heißt es in einer vom Weißen Haus verschickten Rundmail. Mit anderen Worten: Russland nicht. Zuletzt waren die amerikanisch-russischen Beziehungen voll von Missverständnissen, die Entscheidung Moskaus, dem flüchtigen CIA-Agenten Edward Snowden Asyl zu geben, brachte das Fass zum Überlaufen.
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Offiziell heißt es, es gebe derzeit nichts, worüber die beiden Präsidenten miteinander reden könnten. Zu weit sei man in den Streitpunkten wie Raketenschild, Syrien, Iran u.ä. voneinander entfernt, zu gering sei der Fortschritt, der auf diplomatischer Ebene erzielt worden sei, um zu einer Einigung zu gelangen. Aus diesem Grund sind auch keine bilateralen Treffen zwischen Wladimir Putin und Obama beim G-20-Gipfel in St. Petersburg geplant, an dem Obama teilnehmen wird.
Enttäuschung über Absage
Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow erklärte, die Absage sei enttäuschend. Die Einladung an den US-Präsidenten bleibe aber bestehen. Auch das russische Außenministerium reagierte mit Bedauern. Das Fernbleiben Obamas werde sicher nicht zu einer Verbesserung der Beziehungen beitragen, erklärte Vizeminister Sergej Rjabkow.
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Das sollte man gelassen nehmen. Die Welt bricht nicht zusammen und auch der Himmel fällt uns nicht auf den Kopf dadurch. Ich denke, dass jetzt, eben weil sich so viel negatives angesammelt hat, ein Treffen der Präsidenten beider Länder sinnvoll gewesen wäre, um zu prüfen, wie man das Negative überwindet, was man hinter sich lässt und um eine neue Agenda zu setzen. Leider gibt die Absage Obamas, nach Moskau zu reisen, uns keine Möglichkeit, das negative Gepäck abzuwerfen, sagte der einflussreiche Duma-Politiker Alexej Puschkow.
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Harpune im Nacken Amerikas
Freudentöne gibt es hingegen aus dem nationalistischen Lager Russlands: Die Absage Obamas zeige, dass es Russland endlich geschafft habe, der amerikanischen Führung richtig eins auszuwischen, erklärte der Autor Alexander Prochanow. Snowden ist die schärfste Harpune, die wir der USA in den Nacken gestoßen haben. Und die Situation wird sich nun ganz nach unserem Sinne entwickeln, sagte er im Radiosender Echo Moskaus.
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Die bilateralen Beziehungen seien auf einem strategischen und lang anhaltenden Tiefpunkt angekommen, urteilt hingegen die Leiterin des Moskauer Carnegie-Zentrums Maria Lipman. Sie vermutet, dass der Kreml auf die Absage seinerseits mit einem Affront gegen Washington reagieren wird.
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el gitano 28.08.2013 - 17:49
der kommende Sexualstraftäter
aus spiegel.de
Åke Sellström hat einen der schwierigsten Jobs der Welt. Der Schwede leitet das Uno-Team, das den Giftgasangriff in Syrien untersucht. Er gilt als erfahren und besonnen, doch er steht unter großem Druck: Seine Arbeit könnte einen Militärschlag gegen das Assad-Regime rechtfertigen.
engelchen 13.08.2013 - 19:54
freund verkannt nach schweden gerannt
hallo baraack obama, merken sie nicht das herr wladimir putin ihnen ihr gesicht gerettet hat und ihre kohlen aus den feuer geholt hat???\\r\\ner hat zwar snowdens asyl gegeben, aber auch einen maulkorb verpaßt.snowdens hat für seine vision sogar totesstrafe riskiert und alle augen hätten sich auf barack obama gerichtet und sie erkennen nicht mal ihren freund wladimir putin.\\r\\nwen ein freund für mich mein gesicht rettet würde ich ihn auf händen tragen...\\r\\nsehr geehrter herr putin, ich wünsche ihnen weiterhin so viel fingerspitzen, gefühl, gesundheit und ein langes leben
Stoll 09.08.2013 - 03:21
Obama will den Kakao nicht auch noch trinken, durch den er von Putin gezogen wird.
Gerne setzt sich Putin als Gegenspieler der USA in Szene und bedient so die Sehnsucht vieler Russen nach dem verlorenen Weltmacht-Status. Doch Russland ist heute trotz Atomwaffen eine militärisch wie wirtschaftlich rückständige Regionalmacht.
Paulsen-Consult 08.08.2013 - 12:43
Ausgerechnet Schweden!
Wegen der Whistleblower-Affäre flüchtet sich Barak Obama nun ausgerechnet nach Schweden, mit dem die USA hervorragend zusammenarbeiten.
Der politische Instinkt Obamas ist nun absolut im Keller angekommen.
Wegen einem Whistleblower-Streit wäre für den Präsidenten jedes Land außer Schweden eine Ausweichmöglichkeit für den abgesagen Moskaubesuch gewesen.
Die schwedische Staatsanwaltschaft ist exakt der Grund, warum der andere Whistleblower Assange immer noch in der Equadorianischen Botschaft in London fest sitzt. Der Auslieferungsantrag Schwedens an England, so der allgemeine Verdacht, soll dazu dienen, Assange von Schweden in die USA auszuliefern. Die Vorwürfe wegen sexueller Nötigung gelten inzwischen in den Medien als konstruiert.
Pflegt Obama jetzt nur noch Beziehungen mit Ländern, mit denen er engste Geheimdienst-Kooperationen hat?
Das wird die nächste Frage sein, die in der Welöffentlichkeit diskutiert wird.
So gesehen ist dieser Shift von Moskau nach Stockholm ein weiteres ungewolltes Kompliment für Putin.
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