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Zum Glück sind jetzt Ferien: Diese Trümmer sind die Reste der frisch renovierten Eingangshalle des Tschechow-Gymnasiums (Foto: life.ru) |
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Donnerstag, 03.06.2010
Gymnasium nach Medwedew-Besuch eingestürztTaganrog. Potjomkinsche Dörfer sind nicht langlebig: In Taganrog ist das Tschechow-Gymnasium zum Teil eingestürzt. Die Schule war erst vor einem halben Jahr zu einem Besuch von Präsident Medwedew herausgeputzt worden.
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Zum 150. Geburtstag Anton Tschechows war Dmitri Medwedew am 29. Januar in dessen Geburtsstadt Taganrog in Südrussland gekommen. Teil der Visite war auch eine Besichtigung des Gymnasiums, das der Schriftsteller seinerzeit selbst besucht hat und das heute seinen Namen trägt.
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So präsentierte sich die Schule beim Präsidentenbesuch vor vier Monaten (Foto: life.ru) |
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Im Vorfeld der Kreml-Visite stellte die Gebietsverwaltung 18,2 Mio. Rubel (ca. 480.000 Euro) für einen Remont der Schule zur Verfügung. Danach präsentierte sich die traditionsreiche Bildungseinrichtung tatsächlich wie aus dem Ei gepellt - und Medwedew war hoch zu frieden, wie das Erbe des Schriftstellers gepflegt wird.
Altes Fundament zu schwach für erneuerten Bau
Heute bietet die Schule ein trauriges Bild: Die einstöckige Eingangshalle eines modernen Anbaus der Schule ist in sich zusammengefallen. Personen kamen dabei nicht zu Schaden - zum Glück haben vor einigen Tagen die Ferien begonnen.
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Laut Igor Wibe, dem für das Bauwesen zuständigen Vizebürgermeister von Taganrog, ist ein Planungsfehler Ursache der peinlichen Panne: Der Gebäudeteil selbst sei bei der Renovierung verstärkt worden, nicht aber das Fundament, auf dem es steht. Dies habe dann nachgegeben worauf der Garderobentrakt zusammenstürzte.
Gegenwärtig werden die Trümmer abgeräumt. Die Stadtverwaltung verspricht, dass bis zum Beginn des neuen Schuljahrs am 1. September die Tschechow-Schüler wieder ein würdiges Schulgebäude haben werden.
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Gebietsverwaltung: "Da glänzt alles"
Eine Pressesprecherin der Gebietsverwaltung von Rostow-am-Don wollte gegenüber der Internetzeitung Life.ru zu dem Einsturz nicht Stellung nehmen weil sie davon nichts wusste und es nicht wahrhaben wollte.
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Das kann gar nicht sein, vor dem Tschechow-Jubiläum wurden alle Objekte, die mit ihm in Verbindung stehen, in idealen Zustand versetzt. Da glänzt alles sie müssen was verwechselt haben, erklärte sie.
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