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ZSKA gegen Dynamo Moskau. Das Derby war schon zu Sowjetzeiten stets ein Spitzenspiel (Foto: newsru) |
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Dienstag, 17.07.2007
Fußball: Zenit und Spartak weiter Kopf an KopfSt. Petersburg. Die russische Premierliga ist über den Äquator mit dem 16. Spieltag ging es am Wochenende in die Rückrunde. ZSKA hat das Toreschießen verlernt und sinkt immer tiefer. Ganz oben stehen die Petersburger.
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Nach einer zweiwöchigen Pause, die der eine Klub im Trainingslager, der andere im Urlaub verbrachte, startete im russischen Elitefußball die Rückrunde der Saison 2007. Im Grunde blieb alles beim Alten: ZSKA verliert ein weiteres Mal, Dynamo bleibt in Fahrt, Spartak und Zenit siegen zwar etwas glanzlos, haben sich aber fest an der Tabellenspitze etabliert.
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ZSKA hinkt den anderen hinterher
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Der Vorjahresmeister und UEFA-Pokal-Gewinner von 2005 scheint völlig aus dem Tritt zu sein. Ohne seine Brasilianer, die aus verschiedenen Gründen nicht an dem Spiel teilnehmen konnten, ist ZSKA nur die Hälfte wert. Im Lokalderby gegen Dynamo waren die Armeekicker ein weiteres Mal nur ein Schatten ihrer selbst. Der sechste Tabellenplatz belegt diese unschöne Tatsache.
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Dynamo zeigt dagegen erneut, dass es mit seinem Schwerpunkt auf klubeigene junge Kräfte auf dem richtigen Weg ist. Gegen die desolaten Hauptstadtkollegen reichte ein einziges Tor (Pimenow, 43. Minute) zum Sieg. Dynamo hat sich auf den dritten Tabellenplatz vorgearbeitet; bis zur Spitze fehlen nur noch fünf Punkte.
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Spartak knackt die Festung Amkar
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Die Moskauer zeigten zwar kein überragendes Spiel, dafür aber das Können, die Führung erfolgreich zu verteidigen. Nachdem Titow in der 38. Minute zum 1:0 einschoss, ließen die Spartakianer ihren Gegner ein ums andere Mal ins Leere laufen.
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Zudem wuchs Keeper Stipe Pletikosa über sich selbst hinaus und rettete seine Mannschaft mehrmals vor einem sicheren Gegentor. Im Endeffekt gelang Spartak das, was vor ihm in dieser Saison noch niemandem gelungen war: Sie nahmen aus Perm drei Punkte mit nach Hause.
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Zenit schickt Rostow ins Out
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Zenit, das die Pause als Sommermeister überdauert hatte (analog zum deutschen Sprachgebrauch, obwohl es in Russland diesen Begriff nicht gibt), besiegte zuhause (nicht ohne Mühe) den FC Rostow mit 2:0 und machte damit dessen Hoffnungen auf den Klassenerhalt so gut wie zunichte. Rostow steht mit 10 Punkten am Ende der Tabelle und liegt schon jetzt sieben Punkte hinter dem Vorletzten zurück.
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Zenit geht dagegen gewappnet in das Schlagerspiel des nächsten Spieltags, wenn es in Moskau gegen den direkten Konkurrenten Spartak geht. Der Bericht zu dieser Begegnung sowie die frische Tabelle der russischen Premierliga befindet sich auf unserer Fußball-Seite.
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Rubin und Loko haben spielfrei
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Als weiterer Anwärter auf die Medaillen gilt Lokomotive Moskau. Wie stark die Mannschaft aus der Pause kommt, wird sich allerdings erst am nächsten Wochenende zeigen. Loko hatte spielfrei, weil Rubin Kasan sich im UI-Cup beweisen musste. Was die Kasaner reichlich taten: Gegen das ungarische Zalaegershegi gewannen sie insgesamt mit 5:0 und treffen in der nächsten Runde auf Rapid Wien. Das Spiel Rubin-Loko wird am 25. Juli nachgeholt.
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Bei Loko hängt indes der Haussegen schief. Mannschaftskapitän und Nationalspieler Dmitri Loskow verließ nach elf Jahren den Klub, weil der neue Cheftrainer ihn nicht mehr in der Mannschaft sah. Dahinter steckt offensichtlich mehr als nur ein persönlicher Konflikt zwischen Trainer und Spieler. Interne Querelen könnten den Eisenbahnern im Kampf um die Meisterschaft schlechte Dienste spielen.
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Schiedsrichterskandal im Fernen Osten
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Loskows neuer Klub, der FC Saturn, musste am Wochenende nach Wladiwostok und kam, wie schon so mancher vor ihm, geschlagen wieder nach Hause zurück. Nach Meinung des Trainers der Gäste war daran allerdings der Schiedsrichter Schuld, der einen Elfer gab, der keiner war.
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Einen ähnlich zweifelhaften Strafschuss vom Elfmeterpunkt gewährte er jedoch auch den Kickern aus dem Moskauer Gebiet. Lutsch-Energija zeigte im Endeffekt den größeren Willen und brachte das Spiel zum siegreichen 2:1.
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Krylja ist weiter flügellahm
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Unbeständig spielt weiterhin Krylja Sowetow aus Samara. Der fünfte Tabellenplatz zeugt von Willen und Können, aber für den Schritt nach ganz oben fehlt es an Charakter. Für Spartak Naltschik ist der schwer erkämpfte 2:1-Sieg über die Flügelchen indes ein Anlass zu neuer Hoffnung, den Klassenerhalt zu schaffen.
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Moskwa zeigt Willen zum Sieg
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Moskwa war zu Gast im westsibirischen Tomsk und bewies Charakter: Nach einem frühen Rückstand gelang es den Städtern, das Spiel zu drehen und mit einem 2:1 siegreich zu beenden. Damit bleibt Moskwa seinen Beteuerungen treu, an der Spitze ein Wörtchen mitzureden.
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Das einzige Unentschieden des Wochenendes produzierten Kuban und Chimki. Das 1:1 in Krasnodar ist für die Gastgeber allerdings nur ein schwacher Trost: Der 14. Tabellenplatz und anstehende schwierige Spiele gegen die Tabellenführer lassen die Angst vor dem Abstieg nicht weichen.
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(sb/.rufo/St. Petersburg)
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