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Lutsch heißt auf deutsch Strahl - und tatsächlich für die Kicker aus Wladiwostok strahlt derzeit die Sonne (Foto: newsru) |
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Mittwoch, 20.06.2007
Fußball: Alle Favoriten treten auf der StelleSt. Petersburg. Nach dem 13. Spieltag der Premierliga ist die Dichte an der Tabellenspitze kaum noch zu übertreffen. Mehr noch: Alle potenziellen Meisterschaftsanwärter patzen sehr zur Freude der Außenseiter.
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Kurz vor der Halbzeit der diesjährigen Saison trennen den Tabellenersten vom Zehnten ganze sechs Punkte. Und von dort bis zu einem Abstiegsplatz sind es nur noch drei Punkte. So eng ging es in der russischen Premierliga wohl noch niemals zu.
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Dominanz des Mittelmaßes
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Die beiden besten Mannschaften (ZSKA und Zenit) haben aus 13 Spielen ganze 21 Zähler geholt allen in den letzten Jahren so beliebten Gesprächen über die steigende Klasse des russischen Fußballs zum Trotz zeigt dies die offensichtliche Vorherrschaft des grauen Mittelmaßes.
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Alle Favoriten ZSKA, Spartak, Zenit und Lokomotive zeigen viel zu wenig Kampfgeist und Siegeswillen und lassen sich von den so genannten Außenseitern die Punkte abnehmen. Zwei Mal hintereinander schlug Lutsch-Energija in Wladiwostok die Großen windelweich. Letztes Wochenende hatte es ZSKA dort mit 0:4 ganz böse erwischt.
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Wladiwostok entwickelt sich zum Schrecken der Liga
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Das Erschreckende daran war die völlige Willenlosigkeit der Armeekicker gewesen. Der nächste Gast hieß nun Lokomotive Moskau. Die Eisenbahner zeigten zwar ein frischeres Spiel, bekamen aber ebenfalls kein Bein an den Boden.
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Nach einer schnellen Führung durch die Gastgeber dominierte Lok zu Beginn der zweiten Halbzeit das Spiel, fiel nach einem weiteren Gegentreffer aber völlig in sich zusammen. Zum Schluss hieß es völlig verdient 3:0 für die Mannschaft aus Fernost.
Lutsch-Energija hat sich somit den Ruf des Gästemörders zurückgeholt, den es sich in der letzten Saison erworben hatte und der in diesem Jahr nach den Niederlagen gegen Zenit und Dynamo ein wenig in Vergessenheit geraten war.
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Moskwa schleicht sich leise an
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Spartak Moskau konnte dem FC Moskwa nichts Wesentliches entgegenhalten und verlor folgerichtig 0:2. Die Gastgeber konnten sich die schnelle Führung sichern und in der zweiten Hälfte nachlegen, während ihre Gäste sich an Moskwas vortrefflichem Torhüter Juri Schewnow die Zähne ausbissen. Nach der Begegnung musste Spartaks Cheftrainer Fedotow den Hut nehmen.
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Formell ist Moskwa jetzt Dritter, hat aber ein Spiel in petto und könnte in allernächster Zeit die Dreiergruppe an der Spitze (ZSKA, Zenit und Spartak) verdrängen, wenn die sich nicht auf ihre alten Qualitäten besinnt.
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ZSKA steht unter Fernostschock
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Völlig ohne Biss ging ZSKA in Tomsk zur Sache. Außer ein paar Andeutungen auf gefährliche Angriffe gelang den Armeekickern nichts auf dem Feld. Symptomatisch war der Augenblick, als der Brasilianer Dudu verletzt vom Platz musste und seine Tränen nicht zurückhalten konnte. Nach 90 Minuten gähnend langweiligen Fußballs hieß es 0:0.
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Cheftrainer Waleri Gassajew kommentierte das laue Spiel seiner Jungs hinterher mit den originellen Worten, sie hätten sich noch nicht vom fernöstlichen Schock erholt, womit er natürlich die haarsträubende Niederlage vom Wochenende davor in Wladiwostok meinte.
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Arshavin überwindet sein Formtief
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Nicht ganz so schlimm gestaltete sich der Spieltag für die Petersburger das 2:2 bei Chimki am Moskauer Stadtrand war zumindest streckenweise nicht schlecht anzusehen. Den Bericht zu dieser Begegnung und die aktuelle Tabelle sind auf unserer Fußball-Seite zu finden.
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Eins der beiden Tore schoss Zenits Stürmer und Kapitän der russischen Nationalmannschaft Andrej Arshavin. Nach einem langen Durchhänger scheint er endlich wieder in Form zu kommen.
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Dynamo macht Kuban rund
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Den höchsten Sieg fuhr Dynamo Moskau auswärts bei Kuban in Krasnodar ein. Nach einem relativ frühen Treffer kamen die Moskauer nach der Pause so richtig in Fahrt und schossen drei weitere Tore. Dynamo beweist damit ein weiteres Mal seinen Aufwärtstrend und wird langsam aber sicher zum Mitfavoriten der Saison.
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Die restlichen drei Spiele erbrachten nur drei Tore: Rubin gewann mit 1:0 gegen Krylja Sowetow und beginnt damit seine Klettertour aus dem Tabellenkeller heraus. Amkar gewann ebenfalls 1:0, zu Gast bei Spartak Naltschik.
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Saturn gelang es endlich, seine endlose Remis-Serie zu unterbrechen. Das 1:0 gegen Rostow macht die Gäste vom Don dagegen endgültig zum Schlusslicht der Tabelle.
(sb/.rufo/St. Petersburg)
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