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Vitali Rasdobudko trat zum Islam über, ist verschwunden - und hat wohl Terroranschläge in Moskau geplant (Foto: life.ru)
Vitali Rasdobudko trat zum Islam über, ist verschwunden - und hat wohl Terroranschläge in Moskau geplant (Foto: life.ru)
Freitag, 28.01.2011

Attentäter nicht der gesuchte Konvertit Rasdobudko

Moskau. Der Selbstmordattentäter von Domodedowo ist nicht der im Zusammenhang mit dem Terrorakt als möglicher Tatbeteiligter gesuchte Russe Vitali Rasdobudko. Das ergab eine DNK-Analyse.


Nach Angaben der Internetzeitung Life News wurden bei Verwandten des zum Islam übergetretenen 32 Jahre alten Mannes aus Stawropol Erbgut-Analysen genommen und mit dem Gen-Material des in etwa gleichaltrigen Attentäters verglichen. Von diesem blieb nach der Explosion eines Sprengstoffgürtels nicht viel mehr als der Kopf übrig. Das Ergebnis war negativ.

Aus Ermittlerkreisen wurde mehrfach widersprüchlich erklärt, die Gesichtszüge des Attentäters seien europäisch – worauf es alsbald wieder hieß, der Mann sei doch eher Kaukasier oder Araber.

Dennoch haben die Terrorfahnder den dringlichen Verdacht, dass Rasdobudko mit dem Anschlag in Verbindung steht – oder zumindest mit für die Neujahrsnacht geplanten zwei Anschlägen in Moskau. Sie waren nicht ausgeführt worden, weil eine der Attentäterinnen in ihrer Unterkunft durch eine vorzeitige Explosion der Bombe getötet wurde.

Verhinderte Attentäterin war eine Mitbewohnerin


Bei einer zusammen mit ihr nach Moskau gekommenen zweiten Attentäterin, einer gewissen Seinap Sujunawa, die bald darauf festgenommen wurde, handelt es sich um eine ehemalige Wohnungsgenossin Rasdobudkos im südrussischen Pjatigorsk.

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In der etwa seit November verwaisten Mietwohnung hatte Rasdobudko mit seiner Freundin Marija Choroschewa und ihrem neugeborenen Kind sowie einem zweiten Paar mit Kleinkind, eben jener Sujunawa und einem gewissen Anwarbek Amangasiejew gelebt. Amangasijew war Ende Oktober zusammen mit drei anderen Wahhabiten verhaftet worden, weil er im Verdacht steht, Terroranschläge im Gebiet Stawropol begangen zu haben.

Autobomben in Stawropol als Vorspiel


Wegen zweier Autobomben-Anschläge in Pjatigorsk und Stawropol im August und September war auch der als radikaler Moslem amtskundige Rasdobudko verhört und erkennungsdienstlich behandelt worden. Da gegen ihn aber nichts Belastendes vorlag, wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Bald darauf verschwand die kleine Familie – Rasdobudkos Eltern erstatteten im November eine Vermisstenanzeige.

Widersprüchlich sind auch die Informationen über die am Silvester-Tag durch die Bombenexplosion in Moskau getötete Frau. Wie der „Kommersant“ heute schreibt, ist ihre Identität nicht zweifelsfrei geklärt – es könnte sich also auch um Rasdobudkows Lebensgefährtin handeln. Zuvor hatten russische Medien berichtet, es handele sich um die Witwe eines getöteten Anführers der Terrorzelle „Nogaiski Jamaat“, der nun auch Rasdobudko zugerechnet wird.

Angeblich soll die überlebende Attentäterin ausgesagt haben, dass Rasdobudko den beiden Frauen die Kinder weggenommen und gedroht habe, diese zu töten, wenn sie in Moskau nicht Anschläge begehen würden.

Die Spuren können sich auch verlieren


Ob diese Verkettungen allerdings irgendetwas mit dem verheerenden Anschlag in Domodedowo zu tun haben, ist momentan noch ziemlich ungewiss. Es ist auch gut möglich, dass dafür eine ganz andere Terrorzelle verantwortlich ist. Die "Handschrift" des Attentats verweist allerdings deutlich auf den islamischen Terrorismus aus dem Kaukasus.

Einen erweiterten Verdächtigenkreis gibt es allerdings bereits: Nach Angaben der Zeitung „Moskowski Komsomeolez“ fahnden die russischen Behörden deshalb nicht nur nach Rasdobudko, sondern auch nach neun weiteren Personen.



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