Freitag, 19.03.2010
Visafrei nach Westeuropa: Erst Drogenkanäle schließenMoskau. Sie ist ein viel diskutiertes Thema: die mögliche Abschaffung der Visapflicht zwischen der EU und Russland. Ein Argument dagegen: Nichts geht, wenn die Drogenkanäle aus Afghanistan nicht versiegen.
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Diese Sichtweise vertrat am Freitag auf einer Pressekonferenz in Moskau Viktor Iwanow, der Chef der russischen Drogenkontrollbehörde. Solange keine Ordnung an Russlands südlichen Grenzen herrsche, würde die Europäische Union die Visapflicht für russische Bürger nicht aufheben, lautet sein Argument.
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Das größte Problem ist das afghanische Heroin, zitiert RIA Novosti den obersten Drogenkontrolleur des Landes. An den südlichen Grenzen müssten die weltweit gültigen Standards eingeführt werden; bis dahin sei an eine Reisefreiheit nicht zu denken.
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Im Moment gibt es eigentlich gar keine vernünftigen Grenzen zwischen Russland und den GUS-Staaten, so Iwanow: Diese Situation wird von Drogenhändlern ausgenutzt sie zahlen den armen Grenzbewohnern ein wenig Geld und kriegen auf diese Weise die Drogen über die Grenze.
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Zwischen der Russischen Föderation und Afghanistan gäbe es so gut wie keine Grenze, und im Norden grenzt Afghanistan an Tadschikistan, und es kostet keine Mühe, diese Grenze zu überqueren.
Laut Iwanow ist die Nato für Russland der Schlüsselpartner im Kampf gegen den Drogenhandel aus Afghanistan. Besonders eng sei in letzter Zeit die Zusammenarbeit mit den USA auf diesem Gebiet.
Nach Angaben der UNO sind in den letzten Jahren mehr als eine Million Menschen an Drogen aus Afghanistan ums Leben gekommen, 16 Millionen hätten moralisch und körperlich Schaden genommen.
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In Russland gibt es laut Drogenkontroll- behörde bis zu 2,5 Millionen Heroinabhängige. Etwa drei Millionen Menschen konsumieren Drogen anderer Art. 2,5 Millionen Personen rauchen Haschisch und Marihuana, 500.000 ziehen synthetische Drogen aus Europa vor.
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