Mittwoch, 31.03.2010
Ukrainischer Premier wegen Chauvinismus vor GerichtKiew. Ex Sex-Boykott, nun Klage: Der ukrainische Premier Nikolai Asarow wurde wegen seiner frauenfeindlichen Äußerungen in der Öffentlichkeit von zwei Frauenrechtlerinnen verklagt. Der Streitwert ist gering umgerechnet neun Eurocent, die Aufmerksamkeit dafür umso größer.
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Reformen durchzuführen ist nicht Frauensache, hatte Nikolai Asarow nach der Regierungsbildung gesagt, als er gefragt wurde, warum im ukrainischen Ministerkabinett keine einzige Frau vertreten sei. Die Fraueninitiative FEMEN hatte auf diese Äußerungen mit dem Aufruf an Ehefrauen und Geliebten der Minister reagiert, den Männern Sex zu versagen.
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Damit ist der Ärger für den 61jährigen Asarow offensichtlich nicht vorbei. Nun muss er vor Gericht: Die Äußerung sei diskriminierend gegenüber Frauen, erklärte Jekaterina Lewtschenko, Mitglied der Bürgerrechtsorganisation La Strada Ukraina.
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Lewtschenko ist eine der beiden Klägerinnen. Daneben geht auch Jelena Suslowa, Leiterin eines Informations- und Beratungszentrums für Frauen, gerichtlich gegen Asarow vor. Ein Regierungssprecher hatte nach den empörten Reaktionen der Öffentlichkeit auf Asarows Aussagen bereits erklärt, Asarow sei falsch verstanden worden.
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Klägerin Lewtschenko erklärte hingegen ungerührt: Er hat gesagt, was er sagen wollte, der Platz der Frauen ist in der Küche und nicht in der Regierung.
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