Donnerstag, 21.06.2007
Staatsanwalt prüft Rassismusvorwürfe gegen KremljugendMoskau. Die Blockade der estnischen Botschaft in der russischen Hauptstadt könnte ein juristisches Nachspiel für die kremltreuen Jugendorganisationen "Naschi" (Unsere) und "Molodaja Gwardija" (Junge Garde) haben. Auf Antrag der Opposition will die Staatsanwaltschaft das Verhalten der Organisationen nun auf Anzeichen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit überprüfen.
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Nachdem in Tallinn das sowjetische Kriegerdenkmal des Bronzesoldaten aus dem Stadtzentrum entfernt und auf einen Soldatenfriedhof gebracht wurde, gab es massenhafte Proteste in ganz Russland. Die Hurra-patriotischen Jugendorganisationen Naschi und Molodaja Gwardija organisierten eine Blockade der estnischen Botschaft in Moskau.
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Dabei wurden Fenster mit Steinen beworfen, einige der Jugendlichen schlugen sogar ernsthaft vor, als Antwort auf den Abbau des Sowjetdenkmals in Estland, die estnische Botschaft abzureißen. Zudem wurden Sticker verteilt, die dazu aufriefen, estnische Waren zu boykottieren.
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Diese Sticker sind nun Auslöser der Untersuchung, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Es werde geprüft, ob der Aufruf Anzeichen einer Straftat nach Artikel 282 StGB aufweise, heißt es. Zum Boykott estnischer Waren hatten allerdings auch führende russische Politiker aufgerufen, u.a. der 1. Vize-Premier Sergej Iwanow. Es scheint daher unwahrscheinlich, dass aufgrund dieser Tatsache ein Verfahren eingeleitet wird.
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(ab/.rufo/Moskau)
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