Mittwoch, 30.05.2007
Sowjetdissident Bukowski bewirbt sich um PräsidentenamtMoskau. Der ehemalige sowjetische Dissident Wladimir Bukowski hat erklärt, an den russischen Präsidentschaftswahlen 2008 teilnehmen zu wollen. Wie die Tageszeitung Kommersant am Dienstag berichtet, wurde Bukowski von einer kremlkritischen Initiativgruppe als Kandidat vorgeschlagen. Die Chancen Bukowskis auf eine Wahlteilnahme werden jedoch schon aus formalen Gründen als niedrig eingeschätzt.
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Die Initiativgruppe, zu der unter anderem der ehemalige NTW-Journalist Wladimir Kara-Mursa und der Physiker Juri Ryschow gehören, begründete ihren Vorschlag damit, dass der Kreml aktiv ein weiteres Mal Wahlen ohne Auswahl vorbereite. Die Opposition müsse sich daher auf einen Einheitskandidaten mit makelloser politischer und moralischer Autorität verständigen. Bukowski erklärte, er stehe für das Amt zur Verfügung.
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Von der Universität verwiesen
Allerdings stehen der Bewerbung des immer noch in London lebenden russischen Menschenrechtlers juristische Probleme entgegen. Laut russischer Verfassung muss ein Präsidentschaftskandidat mindestens die letzten zehn Jahre in Russland gelebt haben. Zudem verbietet das russische Gesetz Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft die Teilnahme an den Wahlen.
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Bukowski, Jahrgang 1942, wurde 1961 wegen der Teilnahme an antisowjetischen Jugendversammlungen von der staatlichen Lomonossow-Universität ausgeschlossen. Zwei Jahre später wurde er wegen der Verbreitung verbotener Literatur erstmals verhaftet.
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Jelzin holt Bukowski heim
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Bis 1976 saß Bukowski mit kurzen Unterbrechungen wegen seiner antisowjetischen Gesinnung im Gefängnis. Dann wurde er gegen den chilenischen Kommunistenführer Luis Corvalan ausgetauscht und des Landes verwiesen.
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Erst 1991 durfte er Russland auf Einladung des russischen Ex-Präsidenten Boris Jelzin erneut besuchen. Bukowski besitzt einen britischen Pass.
(ab/epd/.rufo)
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