Donnerstag, 22.11.2012
Russland erwägt erneute Anhebung der WehrpflichtMoskau. Rolle rückwärts. Wurde die Wehrpflicht in den letzten Jahren noch gesenkt, soll die Dienstzeit nun wieder steigen. Der Schritt sei nötig, um die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte zu erhalten, erklärte der Ausschuss-Vorsitzende Wladimir Komojedow.
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Derzeit liegt die Dienstzeit der Wehrpflichtigen bei einem Jahr. Geht es nach Komojedow soll sie künftig wieder bei 1,5 Jahren liegen. Eine reine Berufsarmee sei "eine Blase, in die Du reinstichst und sie platzt", sagte er.
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Seinen Angaben nach will der Verteidigungsausschuss eine Abkehr vom Trend zur Berufsarmee erwirken und beim neuen Verteidigungsminister Sergej Schoigu für die Verlängerung der Wehrdienstzeiten werben.
Die Streitkräftereform wurde 2002 von Präsident Wladimir Putin angeschoben. Zunächst versuchte sich Putins Vertrauter Sergej Iwanow an der Modernisierung. Zuletzt scheiterte auch dessen Nachfolger Anatoli Serdjukow.
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Serdjukow steht im Brennpunkt gleich mehrerer Korruptionsskandale innerhalb der Militärführung, die mit der Beschaffung von Rüstungsgütern, aber auch der Versorgung und Betreuung von Garnisonsstädten zusammenhängen. Serdjukow wurde daher von Schoigu abgelöst, der lange Zeit den Katastrophenschutz führte. Kommentatoren werteten die Ernennung als Zeichen dafür, dass die Zustände beim russischen Militär katastrophal seien.
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Uwe Niemeier 22.11.2012 - 11:04
... es gibt da so ein deutsches Sprichwort:
\"... rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln.\"
Ich glaube nicht, das dieser Gedanke, frei nach Lenin: \"Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück\" in der Bevölkerung, insbesondere der wehrpflichtigen Bevölkerung, auf nennenswerte Begeistung stoßen wird. Die Duma arbeitet zur Zeit an einer Vervollkommnung der gesetzlichen Bestimmungen, gerichtet gegen die \"Drückeberger\". Wenn die dann greift ist ein Teil des Personalproblems schon gelöst.
Aber der neue Verteidigungsminister plant auch die Einführung einer neuen Uniform für die Armee. Vielleicht ist die ja so attraktiv, dass die jungen Leute Schlange stehen vor den Wojenkomand?
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