Mittwoch, 14.03.2007
Russland erreicht mit neuer Ölpipeline das MittelmeerAthen/Moskau. Mit einer neuen 280 km langen Ölpipeline wollen Russland, Griechenland und Bulgarien den Verkehrsengpass Bosporus umgehen. Die Regierungsvereinbarung zum Bau der strategisch wichtigen Ölleitung soll bei einem Regionalgipfel in Athen unterschrieben werden. Putin eilt aus Italien nach Athen, um der Zeremonie beizuwohnen.
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Die neue Pipeline mit 92 cm Durchmesser soll auf der Strecke Burgas - Alexandropolis jährlich 35 Millionen Tonnen Öl aus dem Schwarzen Meer in den Mittelmeerraum bringen können, ohne den ökologisch wie politisch empfindlichen Bosporus weiter zu belasten.
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Der Bau der Ölleitung soll insgesamt 700 bis 900 Millionen Euro kosten (etwa ein Drittel der "Nordstream"-Pipeline durch die Ostsee). Der Bau soll in 2008 beginnen und 2010 abgeschlossen sein.
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Die Pipeline diversifiziert die Energielieferwege aus dem Kaspi-Raum, Mittelasien und Südrussland in Richtung Südeuropa. Die Bosporus-Passage war in der Vergangenheit nach Tankerhavarien bereits zeitweise gesperrt worden. In Moskau wird auch darauf verwiesen, dass die Pipeline damit Öllieferungen nach Griechenland unabhängig von möglichen Spannungen mit der Türkei macht.
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Ökonomisch soll die Pipeline - trotz der notwendigen Ölterminals bei Burgas im Schwarzen Meer und Alexandopolis in der Adria - um etwa 700 Millionen Euro günstiger sein, als die Verfrachtung durch Bosporus und Dardanellen.
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Russland soll am Bau und an der Betreibergesellschaft mit 51 % beteiligt sein. Jeweils 24,5 Prozent der Aktien liegen in griechischer bzw. bulgarischer Hand. (mig/rufo/Moskau)
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