Mittwoch, 25.05.2011
Petersburger Reifenmörder: 1,5 Jahre HausarrestSt. Petersburger. Der Jugendliche, der im November 2010 einen Passanten mit einem Reifen erschlagen hat, bekommt ein mildes Urteil: Statt Gefängnis muss er 18 Monate Hausarrest absitzen. Der Fall hat seltsame Begleitumstände.
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Die Tat hatte im November in St. Petersburg für großes Aufsehen gesorgt. Wie sich später herausstellte, hatte ein 16-jähriger Schüler nach einem Streit mit seiner Freundin vor Wut einen Autoreifen mit Felge aus dem 11. Stock eines Neubaus geworfen. In dem Moment ging ein Passant vorbei, der von dem Abprall des Rads tödlich verletzt wurde.
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Daraufhin brachen anonyme Rächer aus Angst, der Vorfall könnte ungestraft bleiben, die Mailboxen des Reifenmörders und seiner Freundin und stellten sie offen ins Internet, wo eine heftig geführte Diskussion ausbrach.
Eine seltsame Fortsetzung fand der Fall, als ein Teilnehmer an der bekannten russischen Talk Show Sollen sie doch reden den angeklagten Jungen in Schutz nehmen wollte. Daraufhin erhielt die Polizei operative Hinweise von Bloggern, es handele sich um einen gefährlichen Pädophilen.
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Der Mann wurde in U-Haft gesteckt und kam dort am 3. Februar 2011 auf rätselhafte Weise ums Leben. Zunächst sprach die Polizei von einem Herzinfarkt als Todesursache, anderthalb Monate später hieß es dann aber, es handele sich um ein Verbrechen. Die Presse geht davon aus, dass seine beiden Zellennachbarn ihn aus Hass auf Pädophile umgebracht haben.
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Der 16-jährige Petersburger kommt dagegen mit einem blauen Auge davon: Er darf in den nächsten 18 Monaten sein Wohnviertel nicht verlassen und muss sich zwei Mal im Monat bei der Polizei melden.
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